Krankenhaus St. Adolf-Stift plant an der Loddenallee dreistöckige Parkpalette für 130 Autos von Mitarbeitern und Besuchern

Reinbek. Gute Nerven, Geduld und Geschick beim Einparken müssen Besucher und Mitarbeiter des Reinbeker St. Adolf-Stifts seit Jahren beweisen - zumindest, wenn sie mit dem Auto anreisen und in der Nähe der Klinik parken wollen. Ein neues Parkhaus soll die Stellplatzsituation an dem Krankenhaus nun entschärfen.

Bisher müssen sich die 700 Mitarbeiter der Klinik und die Besucher von 340 Patienten mit knapp 200 Parkplätzen begnügen. Die sind folglich fast immer belegt. Immer wieder sind an der Hamburger Straße ratlose Autofahrer zu beobachten, die sich langsam fahrend nach einer Abstellmöglichkeit umblicken. Das soll sich im kommenden Jahr ändern. Dann wird eine neue Parkpalette an der Loddenallee, die von der Hamburger Straße abgeht, gebaut. Zurzeit finden dort etwa 66 Autos Platz. Auf drei Stockwerken sollen nach den Plänen des Krankenhauses im kommenden Jahr knapp 130 neue Stellplätze entstehen. Wie teuer das Bauprojekt werden wird, ist noch unklar. "Bisher haben wir nur einen Antrag auf Umwandlung des Gebiets gestellt. Wir wissen noch nicht, wie wir tatsächlich bauen können", sagt Andrea Schulz-Colberg, Sprecherin des St. Adolf-Stifts. Die Kosten werde das Krankenhaus aber in jedem Fall komplett übernehmen.

Mit dem Bau des Gebäudes soll schon im Frühjahr 2011 begonnen werden

Die Nutzer der Parkpalette werden laut Schulz-Colberg "eine geringe Gebühr" zahlen, deren Höhe erst bestimmt werde, wenn die Baukosten feststehen. Erste Pläne des Architektenbüros TSJ zeigen eine langgezogene, geschwungene Fassade, die mit Holzpalisaden verkleidet ist. Die Lübecker Architekten sind unter anderem auf Bauten für das Gesundheitswesen spezialisiert und haben schon die Kapelle im St. Adolf-Stift entworfen.

Bevor die Parkpläne konkreter werden können, muss der Flächennutzungsplan der Stadt geändert und der Bebauungsplan zur Parkpalette aufgestellt werden. Ein entsprechender Vorentwurf wurde im Bau- und Planungsausschuss bereits beschlossen. "Erst wenn das Grundstück im Bebauungsplan als Baugrundstück freigegeben ist - was ein längerer Prozess ist - können die Bauarbeiten geplant und begonnen werden", sagt Schulz-Colberg. Das Krankenhaus strebe einen Satzungsbeschluss der Stadtverordnetenversammlung an. "Wir wollen 2010 Baurecht für das Gebiet bekommen, so dass im Frühjahr 2011 Baubeginn sein könnte." Das Gebiet, in dem das Gebäude entstehen soll, ist noch als Wald ausgewiesen. Für die Parkpalette werden Bäume weichen müssen. Wie viele, das stehe noch nicht fest, sagt Schulz-Colberg. "Für jeden gefällten Baum wird es aber eine Ersatzaufforstung an anderer Stelle geben." In einer Verwaltungsvorlage ist von einem Hektar Ausgleichsfläche die Rede, die im Reinbeker Stadtgebiet geschaffen werden müsse.

Das Gebäude solle sich bestmöglich in den Naturraum einfügen, betont der Kaufmännische Direktor Lothar Obst.

"Wir haben das Bauvorhaben in engster Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde der Forstverwaltung und den Bau- und Umweltämtern der Stadt entworfen", sagt er. "Und durch die Holzpalisaden-Verkleidung werden wir den naturräumlichen Charakter der Umgebung erhalten."

Heute werden die Bürger im Rathaus über die Pläne informiert

Die Bürger können sich heute um 19 Uhr bei einer Veranstaltung im Rathaus (Hamburger Straße 5-7) über die Bauplanung informieren. Im nächsten Schritt beraten die Bauausschussmitglieder über den ausgearbeiteten Entwurf. Rathaussprecherin Maike Franell sagt: "Die Öffentlichkeit hat dann erneut die Möglichkeit, zu den Planungen Stellung zu nehmen."