Entsetzen über Sexualverbrechen am Reinbeker Bahnhof. Kripo bittet Zeugen um Hinweise

Reinbek. Mit Entsetzen reagieren Frauen in Reinbek auf die beiden Vergewaltigungsfälle im Februar und März, die jetzt erst bekannt geworden sind. Ein bislang unbekannter Täter hatte, wie berichtet, das erste Opfer am 2. Februar am Reinbeker Bahnhof entführt und an einem abgelegenen Ort missbraucht. Die zweite Tat ereignete sich am 28. März direkt an den Gleisen.

Die Reinbekerin Karin Mörschel ist geschockt. "Ich habe den Bahnhof schon immer lieber gemieden", sagt sie. Er sei ihr zu einsam und schmuddelig. Wenn sie mit der Bahn fährt, dann meist nur in Begleitung. "Mit einer Freundin oder mit meinem Hund Nero", sagt sie. Das gebe ihr ein Gefühl von Sicherheit.

Der Reinbeker Bahnhof wird mit Videokameras überwacht. Allerdings nur die Bahnsteige. Die Fahrradständer, die sich an der Rückseite der Bahnhofsgebäude befinden, werden von den Kameras nicht erfasst. "Wenn hier etwas passieren würde, würde das niemand mitkriegen", sagt Dörte Hoffmann. Sie habe sogar tagsüber ein mulmiges Gefühl, wenn sie dort ihr Rad abstelle.

Die Polizei tappt, was die Identität des Täters anbelangt, im Dunkeln. Jedoch konnten die Ermittler DNA-Spuren des Mannes sichern. Mit Hilfe der Aussagen der Opfer konnten die Ermittler außerdem eine Phantomzeichnung erstellen. Zeugen melden sich unter Telefon 040/72 77 07-0 bei der Polizeistation in Reinbek.

Christiane Steffen ist sehr beunruhigt. Besonders deshalb, weil ihre elfjährige Tochter oft mit der S-Bahn fährt. "Das macht einem kein gutes Gefühl. Ich werde jetzt aufmerksamer durch unsere Stadt gehen und mit meiner Tochter über die schrecklichen Ereignisse sprechen", sagt die 51 Jahre alte Bühnenplastikerin.

Entsetzt ist auch die 15-jährige Maja (Name von der Redaktion geändert). "Es ist schrecklich, wenn man von solchen Taten liest. Es ist aber noch viel schlimmer, wenn das plötzlich hier im Ort geschieht.