Jetzt holt die Gemeinde Angebote über einen Neubau in der Ortsmitte ein

Barsbüttel. Die Barsbütteler CDU will, dass die Gemeinde mit der Brandschutzinspektorin des Kreises darüber spricht, ob die von ihr geforderten Investitionen in das Rathauses reduziert oder ausgesetzt werden könnten, wenn die Verwaltung in einen Neubau umzöge. Die Fraktion wolle ein neues Rathaus, sagte der stellvertretende Bürgermeister Wolfgang Böckmann (CDU) am Mittwoch im Planungsausschuss. Auch die SPD möchte die Gemeindeverwaltung in der künftigen, neuen Ortsmitte zwischen Barsbütteler Hof und Penny angesiedelt wissen und stimmte für den CDU Antrag.

"Uns ist jeder Euro lieb, den wir nicht in das alte Rathaus stecken müssen"

SPD-Fraktionsmitglied Holger Gettschat sagte: "Uns ist jeder Euro lieb, den wir nicht in das alte Rathaus stecken müssen." Bauen sollen das neue Verwaltungsgebäude die Investoren, die sich um das Areal des bisherigen Bauhofes in Barsbüttels geplanter neuer Ortsmitte bewerben. Die Aufforderung an die Investoren, ein Angebot einzureichen, das auch einen Verwaltungstrakt beinhaltet, der dann angemietet werden könnte, wurde bereits versandt. Mit den ersten Angeboten rechnet die Gemeinde in sechs bis sieben Wochen.

Wulf Jütting (Die Linke) und Immobilienmakler Michael Ishorst (DUB) stellten in der Bürgerfragestunde die von der Verwaltung vorgelegten Kosten für eine Brandschutzsanierung in Frage. Das Rathaus sei eines der am besten isolierten Gebäude in der Gemeinde, sagte Ishorst. Laut Dekra-Prüfbericht ist die Energieeffizienz indes inakzeptabel. Das spiegele auch der aktuelle Energieausweis wider, sagte Verwaltungsmitarbeiter Armin Daugsch. Er hatte Kosten von 421 000 Euro für die Brandschutzsanierung in einer Tischvorlage zusammengestellt.

"Ein schickes Rathaus ist nicht zu finanzieren", sagt der Bürgermeister

Laut aktuellem Brandschutzbericht sind 27 Mängel in dem 35 Jahre alten Verwaltungsbau umgehend abzustellen. Bürgermeister Thomas Schreitmüller empfahl, die Brandschutzsanierung jetzt durchzuführen und erst in drei Jahren über einen Neubau nachzudenken. Seine Begründung: "Ein neues Rathaus kostet die Gemeinde 180 000 Euro im Jahr, egal ob gemietet oder selbst gebaut und finanziert." Im Vergleich zum Neubau spare die Gemeinde also in drei Jahren 119 000 Euro. Technisch sei das Verwaltungsgebäude akzeptabel. "Ein schickes Rathaus ist nicht zu finanzieren", so Schreitmüller.

Das war auch die Meinung der BfB- Fraktion, die gegen den CDU-Antrag stimmte. Fraktionschef Rainer Eickenrodt würde die 40 Mitarbeiter der Verwaltung am liebsten in das Bürgerhaus umziehen lassen, möchte diese Alternative prüfen lassen. Einen Umzug ohne eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung von Alternativen halte er für fahrlässig: "Wir können sonst unseren Verwaltungshaushalt auf Jahre hinaus nicht ausgleichen."