An der Autobahn entsteht Norddeutschlands erstes Kompetenzzentrum für erneuerbare Energien

Reinfeld. Im Reinfelder Gewerbegebiet "Im Weddern", direkt an der Autobahn 1, entsteht das erste Kompetenzzentrum für erneuerbare Energien in Norddeutschland. Das Lübecker Unternehmen Balticsolar, Spezialist für Photovoltaik-Anlagen, baut es. Gleichzeitig verlegt die Firma auch ihre Verwaltung und ihr Lager nach Reinfeld.

Auf 2000 Quadratmetern sind unter anderem Ausstellungsräume geplant, in denen sich die Besucher über Photovoltaik, Solarthermie und Mikro-Blockheizkraftwerke informieren können. Mit Hilfe von Simulationen und auch im Echtbetrieb sollen neue Technologien erklärt werden.

3,2 Millionen Euro kostet der Neubau. Nun war der erste Spatenstich. Spätestens im März oder April kommenden Jahres soll das Kompetenzzentrum fertiggestellt sein. In den kommenden Jahren sollen durch Umzug und Expansion 50 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen.

"Wir wollen insbesondere die Blockheizkraftwerke erlebbar machen", sagt Alexander Hansmann, Geschäftsführer von Balticsolar. "In naher Zukunft werden viele Menschen ihre Häuser nachrüsten müssen. Dann sollten sie nicht herkömmliche neue Heizung bauen, sondern solche, mit denen sie gleichzeitig auch noch Strom erzeugen." Das Kompetenzzentrum solle auch dabei helfen, die von der Bundesregierung festgelegten Ziele zum Klimaschutz bis 2020 zu erreichen.

Dazu zählen die Senkung der Klimagase um 40 Prozent und die Verdoppelung des Einsatzes erneuerbarer Energien zur Wärme- und Stromerzeugung. "Ich bin richtig stolz darauf, dass das Kompetenzzentrum hier in Reinfeld errichtet wird und wir in Stormarn im Bereich Klimaschutz und erneuerbare Energien eine Vorreiterrolle einnehmen können", sagt Norbert Leinius, Geschäftsführer der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn.

Ausschlaggebend für den Standortwechsel sei die günstige Verkehrslage in unmittelbarer Autobahnnähe gewesen. "Wenn die Leute aus Hamburg kommen, brauchen sie nur noch Autobahn zu fahren. Unser Gebäude wird direkt von der Autobahn aus zu sehen sein", sagt Hansmann.

Norbert Leinius geht davon aus, in Zukunft eng mit dem Unternehmen zusammenzuarbeiten. Beispielsweise, wenn es darum geht, wie die Haushalte in Stapelfeld künftig heizen können. Er sagt: "Wenn die Müllverbrennungsanlage nach 2016 nicht mehr weiter laufen sollte, müssen wir uns vielleicht mal mit Balticsolar zusammensetzen und über Blockheizkraftwerke reden."