“Gelb, gelb, gelb sind alle meine Kleider...“ wird Kim Schwarz nach ihrem Abstecher in das Rapsfeld durch den Kopf gegangen sein.

Ahrensburg. Denn folgenlos bleibt diese spontan gegründete schwarz-gelbe Koalition in einem Rapsfeld in der Feldmark zwischen Ahrensburg und Hammoor nicht. Ein Gelbstich an der Kleidung ist nach einem Besuch im pollenreichen Blütenmeer garantiert. Mit dem Gelb-Fieber ist das so: Wenn der Raps auf den Feldern blüht, gibt es kein Halten mehr. Schon Vincent van Gogh wusste um die bestechende Wirkung seiner Lieblingsfarbe Gelb. Es symbolisiert die Sonne und das Licht, steht für Weisheit und Wissen und erhellt die Stimmung.

Da werden Cabrios aus der Garage geholt, Fahrräder frisch geölt oder die Hand greift beherzt nach dem Wanderstock. Alles nur, um die Wochen, in der das Land im Gelb erstrahlt, auszukosten. Denn was stimmt schöner auf den Frühsommer ein als ein Ausflug durch die Felder, umgeben von leuchtenden, nach Honig duftenden Rapsblüten?

Nichts, meint Studentin Kim Schwarz. Inmitten der summenden Bienen hat sie kurz das Gefühl, eine von ihnen zu sein. Als könnte sie sich von Blüte zu Blüte treiben lassen, immer der Nase nach. In eben diese steigt ihr aber ein Hauch Blütenstaub - und ein kräftiges "Hatschi" holt Kim in die Wirklichkeit zurück. Der verträumte Blick in ihren Augen ist geblieben - und ein paar gelbe Farbtupfer, die noch Stunden später in ihrem Haar leuchten.