Ahrensburg. Die Dorfgemeinschaft Ahrensfelde (DGA) drängt auf weitere Regelungen, um den Durchgangsverkehr in dem Ahrensburger Ortsteil einzudämmen. „Nachdem durch die jüngsten Gerichtsurteile die feste Fehmarnbeltquerung und der Ausbau der S 4 auf einem zusätzlichen Schienenstrang und die damit verbundene Brücke im Tunneltal immer näherzukommen drohen, sehen wir uns gezwungen, unsere Befürchtungen und Ängste noch einmal auszudrücken“, sagt der Vereinsvorsitzende Peter Körner. Täglich sind auf der Dorfstraße, auf der Tempo 30 gilt, bis zu 8800 Fahrzeuge unterwegs.
Dorfgemeinschaft widerspricht Ansicht der Verwaltung
Die Dorfgemeinschaft schlägt vor, neben dem avisierten Umbau der Einmündung Dorfstraße/Teichstraße zum Minikreisel mit vorgelagerter Mittelinsel folgende weitere Ideen umzusetzen:
Sprunginsel mit Fahrbahnverschwenkungen am nördlichen Ortseingang: Dort endet der Fußweg der Dorfstraße auf der Ostseite. „Es werden hohe Geschwindigkeiten in beide Richtungen gefahren, und es kommt zu gefährlichen Manövern“, sagt Körner. Wegen der leichten Linkskurve sei die Bushaltestelle rund 160 Meter nach dem Ortseingang erst spät ersichtlich. „Rücksichtslose Überholmanöver und viel zu schnelles Vorbeifahren an parkenden Pkw sind an der Tagesordnung.“ Es gebe Notbremsungen und Ausweichmanöver. Anwohner hätten 26 Verkehrsunfälle (darunter drei Totalschaden) gezählt. Viele seien der Polizei nicht bekannt, weil sich die meisten Beteiligten so geeinigt hätten. Engstellen und Überholverbot könnten die Geschwindigkeit senken.
Durchfahrverbot für Lkw ab 7,5 Tonnen für Dorfstraße, Teichstraße und Brauner Hirsch: Die DGA widerspricht der Ansicht des Rathauses, dass ein Lkw-Fahrverbot nicht möglich sei, weil es keine adäquate Ausweichstrecke gebe. Verkehrsgutachter hätten dafür die 1,4 Kilometer längere, aber zeitlich identische Route über den Höltigbaum und Stapelfeld genannt. Dort werde der Autobahnzubringer L 222 (Alte Landstraße) demnächst sogar ausgebaut.
Wegfall der Rechtsabbiegerspur und der Ampelschaltung mit grünem Abbiegerpfeil an der Einmündung Hamburger Straße/Brauner Hirsch: Laut DGA wird mit der Rechtsabbiegerspur aus Hamburg kommend viel Feierabend-, Ausflugs- und Urlaubsverkehr angezogen.
Keine Brücke über die Bahnstrecke im Zuge der Straße Brauner Hirsch: Der Neubau, mit dem die Bahn die Schranken ersetzt, würde noch mal 3000 Fahrzeuge täglich mehr bedeuten.
Grenzänderungsvertrag beinhaltet Aussicht auf Südtangente
Peter Körner erinnert Bürgermeister Michael Sarach in einem Brief mit den DGA-Vorschlägen an die Eingemeindung von Ahrensfelde vor fast 50 Jahren. 1973/1974 sei die kleine Gemeinde (damals 475 Einwohner) unter anderem mit der Aussicht auf eine Südtangente nach Ahrensburg gelockt worden, was im Grenzänderungsvertrag stehe.
1977 sei dem Ortsbeirat Ahrensfelde bei einer Sitzung der Ausbau vom Ring 3 in Hamburg (Stapelfeld–Höltigbaum) als Alternative vorgelegt worden. Den Vorschlag, die verlängerte Hagener Allee Richtung Braak auszubauen, habe die Verwaltung abgelehnt. Die Gewerbegebiete hätten mit dem Ostring ihren direkten Weg zur Autobahn bekommen. Für den Süden der Stadt habe es dagegen zerschnittene Straßen und Felder sowie den Durchgangsverkehr gegeben.
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