Die Handballfrauen des VFL Stade feiern nach einem 35:26-Heimerfolg gegen Werder Bremen II die Rückkehr in die 3. Liga. “Wir müssen uns verstärken“, kündigt der Trainer an.

Stade. "Es ist vollbracht", rief Uwe Witt ins Mikrofon in der Sporthalle des Vincent-Lübeck-Gymnasiums. Der Handball-Abteilungsleiter verkündete dem jubelnden Publikum, was längst nicht mehr gesagt, aber in der Freude eben doch ausgerufen werden musste. Die Handballdamen des VfL Stade haben die Meisterschaft der Oberliga Nordsee gewonnen und kehren nach nur einem Jahr direkt wieder in die 3. Liga zurück. Dazu bedurfte es des 35:26 (18:12) gegen den SV Werder Bremen II zwar nicht mehr, aber der deutliche Sieg mit neun Toren Vorsprung war genau das richtige Erfolgserlebnis vor der anschließenden Meisterfeier. Titelgewinn und Aufstieg standen seit dem Auswärtssieg bei der HSG Hude/Falkenberg seit zwei Wochen fest.

"We are the Champions", dröhnte es gleich nach dem Schlusspfiff aus den Lautsprechern und die Zuschauer applaudierten stehend. Zur Siegerehrung war Olaf Bunge vom Bremer Handballverband angereist, der zunächst Mona Hoffmann zum 777. Saisontreffer für den VfL Stade und Stefanie Genditzki zum Tor Nummer 800 gratulierte, ehe er Spielführerin Anne Heinsohn die gläserne Trophäe überreichte. Die obligatorische Sektdusche für Spielerinnen, Trainer Sascha Rajkovic und Betreuer Mathias Braun beendete danach bald den Freudentaumel in der Halle.

Der Plan des VfL Stade ist aufgegangen. Trotz des Verlustes etlicher Leistungsträgerinnen hat sich das Stader Frauenteam nach dem Abstieg aus der 3. Liga schnell in der Oberliga Nordsee akklimatisiert. Etliche A-Juniorinnen wurden integriert.

Das Durchschnittsalter des Meisterteams beträgt 21 Jahre. Der Erfolg ist also auch das Ergebnis konsequenter Nachwuchsarbeit beim VfL Stade, das erste Damenteam setzt sich fast ausschließlich aus früheren Jugendspielerinnen des Vereins zusammen. Wie es Uwe Witt vorausgesagt hatte, war Sascha Rajkovic genau der richtige Trainer, um aus den erfahrenen und jungen Sportlerinnen ein erfolgreiches Team zu formen, aus dem Jessica Galle als Führungsspielerin herausragt.

Auch im letzten Heimspiel gegen den SV Werder Bremen II war sie nicht nur die beste Werferin. Selbst als sie in Sonderbewachung genommen wurde, dirigierte sie noch das Spiel des VfL Stade und konnte sich immer wieder in der Offensive einschalten.

Trainer Sascha Rajkovic freut sich besonders darüber, dass Jessica Galle im kommenden Jahr genau wie alle anderen Spielerinnen beim VfL Stade bleibt. "Wir müssen uns aber noch verstärken", sagte der Trainer. Zwei oder drei neue Spielerinnen brauche der VfL Stade, um nächste Saison auch in der neuen Liga eine gute Rolle zu spielen. Bevor es jedoch soweit ist, wurde erst einmal der Titel gefeiert. Das letzte Saisonspiel am Sonnabend, 1. Juni, 16.30 Uhr, beim BV Garrel ist für die Stader Handballdamen nur noch eine Pflichtaufgabe.

Die Tore für den VfL Stade: Jessica Galle (11/4), Katharina Pahl, Mona Hoffmann (je 6) , Marleen Hoffmann, Lara Witt (je 3), Merle Alpers (2/1), Anne Heinsohn, Stephanie Genditzki (je 2).