Kräftemessen der Meisterteams des VfL Jesteburg der 1970er- und 1980er-Jahre anlässlich des 100. Geburtstages

Jesteburg. 100 Jahre alt, wie ihr Verein VfL Jesteburg, waren die Fußballspieler noch nicht, die sich auf dem Sportplatz Am alten Moor in Jesteburg tummelten aber schon so an die 70. "Detlef Liermann ist der älteste Spieler auf dem Platz, der ist schon 68 oder 69 Jahre alt", sagte Mirco Steinberg, Fußball-Abteilungsleiter des VfL Jesteburg, und zeigte auf den Spieler mit der Rückennummer zwei, der im Jubiläumsspiel anlässlich des 100. VfL-Geburtstags für die Jesteburger Meistermannschaft der 1970er-Jahre antrat. Gegner war das im Durchschnitt etwas jüngere Meisterteam der 1980er-Jahre. Obwohl der Spaß bei dieser Partie im Vordergrund stand, staunten die Zuschauer, mit welch Ehrgeiz, Engagement und Laufbereitschaft die meisten Ehemaligen zu Werke gingen. Kurioserweise trifft der Begriff "Ehemalige" auf viele Kicker gar nicht zu, da etliche Oldies noch in Seniorenteams spielen. Bemerkenswerterweise sind vor allem die meist älteren Fußballer des "70er-Meisters" noch aktiv, unter anderem im Ü50-Team der SG Asendorf/Ramelsloh.

Dort ist auch der diesmal Älteste im Einsatz, Detlef Liermann. Als Außenverteidiger sei Liermann "verschenkt", wie ein engagierter Zuschauer behauptete, der sich daran zu erinnern meinte, dass Liermann früher auch für den Lüneburger SK und den VfB Lübeck kickte. Auf jeden Fall war Liermann in den 70er-Jahren Mannschaftskapitän und auch als Torjäger erfolgreich. Unter einem Foto in der 100-Jahres-Chronik steht "Detlef kann keiner stoppen". Ein großer Anteil an den Erfolgen wird auch Udo Nix zugeschrieben, der die Jesteburger von 1969 bis 1973 trainierte, vorher Profi bei Hannover 96 und dem FC St. Pauli war. Nix, der als Coach beim VfL Jesteburg - damals total ungewöhnlich - sogar mit einer Taktiktafel arbeitete, ließ es sich nicht nehmen, seine Schützlinge von damals auch diesmal zu betreuen.

Großen Anteil am 2:0 (0:0)-Erfolg der "70-er" hatte Jürgen Marquardt, der ebenfalls noch aktiv ist, im Mittelfeld schaltete und waltete und auch den Bodenkontakt nicht scheute. Doppeltes Glück aber hatte er bei seinem verwandelten Foulelfmeter zum Führungstor. Erstens sah es nicht nach einem Foul im Strafraum von Karsten Frommann, sondern eher nach einer "Schwalbe" von Marquardts Bruder Peter aus. Zweitens: Den von Jürgen Marquardt getretenen Elfmeter hielt der "ungelernte" Torhüter Jens Wilhelm Frommann grandios, doch der Schütze verwandelte den abgeprallten Ball im Nachschuss. Aus kurzer Distanz sorgte Ulrich Bahlburg schließlich für den 2:0-Endstand, unhaltbar für Jens Wilhelm Frommann. Bei der größten Chance des Spiels für die "80-er" scheiterte Dirk Stoßmeister, VfL-Trainer von 1989 bis 2000, am Pfosten. Den Ball hatte er bekommen, weil ausgerechnet Jürgen Marquardt den 74-jährigen Schiedsrichter Rudi Niemann angeschossen hatte. Niemann hatte übrigens die erste Halbzeit der zweimal 25 Minuten dauernden Partie wegen Gewitters für zehn Minuten unterbrechen müssen.

In der anschließenden Partie unterlag das aktuelle Bezirksligateam des VfL Jesteburg mit 1:6 (1:3) gegen den benachbarten TSV Buchholz 08 aus der Oberliga Hamburg. Buchholz ging durch den gerade von Jesteburg zum TSV 08 gewechselten Julian Kühn in Führung und erhöhte durch Marian Grühn. Nach dem Anschlusstor von Tobias Nehl stellte Neuzugang Philipp Zander (TS Westerhof), Sohn von Ex-Profi Dirk Zander, den alten Abstand wieder her. Nach Wiederbeginn trafen Marcel Rodrigues sowie die Ex-Jesteburger Chikale Loa und Markus Niefert.