Magere Bilanz für die Eishockey-Männer der TuS Harsefeld Tigers in der Regionalliga Nord nach dem personellen Umbruch des Teams

Harsefeld. Die Zeiten, als die Gegner noch aus Berlin kamen oder von noch weiter weg und sogenannte Stars aus Osteuropa die Szene beherrschten, sind längst vorbei. Heute spricht Manfred Jesgarsch, Herrenobmann und Pressewart der Harsefeld Tigers von "Family Business", wenn er über die Eishockey-Cracks seines Vereins TuS Harsefeld spricht, für die es sportlich in der Eishockey-Regionalliga Nord gerade alles andere als optimal läuft. Gegen den EHC Wolfsburg gab es zuletzt im fünften Saisonspiel eine 3:6-Niederlage auf eigenem Eis. Mit nur zwei Punkten aus dem 8:7 nach Penaltyschießen bei den EC Celle Oilers, die in Hannover spielen, fällt die bisherige Punktebilanz für den Tabellenletzten noch mager aus.

"Trotzdem ist bei uns von Resignation keine Rede", betont Manfred Jesgarsch, dessen Söhne Kim und Chris ebenso zum Kader gehören wie die Brüder Alexander und Marek Gabriel, Benedikt und Matthies Riebesell und Jens, Erik und Lars Wolfram. Und Niels Förster ist der Bruder von Trainer Axel Förster, der die meisten Spieler der Regionalligamannschaft schon als Jugendliche trainiert hat. "Wir haben dieses Jahr einen ordentlichen Schnitt gemacht. Die älteren Spieler und früheren Leistungsträger spielen im zweiten Herrenteam in der Landesliga, die jungen Hüpfer müssen sich in der Regionalliga durchbeißen", beschreibt Manfred Jesgarsch die Lage bei den Harsefeld Tigers. Das Durchschnittsalter des Teams beträgt 23 Jahre. Doch die Unerfahrenheit der früheren Jugendspieler, die jetzt in der Herrenmannschaft wieder vereint sind, ist nicht das einzige Problem. "Vor der Saison haben viele Spieler aufgehört, weil sie Sport und Beruf nicht miteinander vereinbaren konnten. Von den verbliebenen Aktiven fehlen immer wieder welche aus beruflichen Gründen, haben Schichtdienst. Da kann sich kaum mal eine Formation einspielen." Im Grunde gibt es nur einen Fünferblock mit einer eingespielten Angriffsformation. Bezeichnenderweise gehören auch die Torschützen beim 3:6 (1:4, 0:1, 2:1) gegen Wolfsburg, Kim Jesgarsch, René Reuter und Eric Wolfgram zur "Ersten Fünf" der Harsefeld Tigers. Die laufende Saison erklärt Manfred Jesgarsch deshalb auch als Lehrjahr für die jungen Schützlinge von Trainer Alex Förster. Jesgarsch: "Ich glaube, uns fehlt nur das erste richtige Erfolgserlebnis, damit der Knoten platzt."

Dass dies ausgerechnet im letzten Spiel des Jahres am Sonntag beim Spitzenreiter GEC Ritter in Nordhorn passiert, ist eher unwahrscheinlich. "Aber vielleicht unterschätzt uns der Gegner ja", macht sich Manfred Jesgarsch dennoch Mut. Wie die CRE Icefighters Salzgitter, die zum Saisonauftakt mit 10:1 in Harsefeld gewonnen haben und dann in eigener Halle nur zu einem 4:3 gegen die Tigers kamen.

Elf Spieltage liegen in dieser Saison noch vor den Harsefeld Tigers, die in ihrem Heimspielen von knapp 200 Zuschauern unterstützt werden. Weil viele Heimspiele am Sonntagabend stattfinden, ist die Resonanz diesmal nicht ganz so groß. "Wir werden alles daran setzen, dass wir kommende Saison wieder häufiger am Sonnabend spielen, dann kommen auch mehr Zuschauer", will sich Manfred Jesgarsch auch um eine Verbesserung der Rahmenbedingungen kümmern.