Sieg gegen Großburgwedel. Fredenbecks Pascal Czaplinski spielt neue Rolle als Kreisläufer fast perfekt. SV Beckdorf nur remis gegen Schlusslicht

Fredenbeck/Beckdorf. Viele Tore hat Pascal Czaplinski schon immer geworfen. Als sprunggewaltiger Rückraumakteur des VfL Fredenbeck hat er sich schnell in die Herzen der Zuschauer in der Geesdtlandhalle gespielt. In dieser Saison muss sich Pascal Czaplinski in einer neuen Rolle zu Recht finden, die er zuletzt in der Jugend gespielt hat. Und die ungewohnte Position am Kreis füllt der gebürtige Hamburger fast perfekt aus. Auch gegen den starken Aufsteiger SV Großburgwedel bewies der 27 Jahre alte Handballer seinen Torinstinkt, avancierte mit acht Treffern zum zweitbesten Werfer beim 34:31-Erfolg vor gut 400 Zuschauern..

Trainer Tomasz Malmon zollt "Paco", wie der frühere Fischbeker gerufen wird, großen Respekt. "Er hat sofort die Rolle am Kreis angenommen", sagt der Coach, der nach wie vor auf seine angestammten und verletzten Kreisläufer Birger Tetzlaff und Cedric Koch verzichten muss. Und Pascal Czaplinski hat sich mit 59 Treffern in 13 Begegnungen zum drittbesten Torschützen entwickelt.

Nach dem vierten Sieg in Folge hat sich der VfL Fredenbeck im Mittelfeld der 3. Liga festgesetzt. Natürlich mit Potenzial nach oben. Entscheidenden Anteil daran hat auch ein ganz junger Mann: der 18 Jahre alte Lars Kratzenberg. Der Fredenbecker Nachwuchsakteur übernimmt Verantwortung auf der Spielmacherposition und wirft Tore ohne Ende. Gegen Großburgwedel war er mit elf Treffern erneut bester Werfer, obwohl er in der zweiten Hälfte eng gedeckt wurde. Die offensive Abwehr spielte den Fredenbeckern aber in die Karten, jetzt hatten die Außen wie Fabian Hesslein mit Treffern und Kreisläufer Czaplinski mehr Platz. "Vor wenigen Wochen hätten wir so ein Spiel vielleicht noch verloren", sagte Trainer Tomasz Malmon, "meine Mannschaft hat gezeigt, dass sie sich weiterentwickelt hat."

Schlecht gespielt und als erster Verein überhaupt gegen den SV 63 Brandenburg-West nicht gewonnen. Das ist die eine Seite des 32:32 (15:15) vom SV Beckdorf, der in eigener Halle gegen das zu DDR-Zeiten vom Staatsministerium der Justiz geförderte Schlusslicht der Liga ihre bisher wohl schlechteste Saisonleistung abgeliefert hat. In Erinnerung bleiben wird den Fans und natürlich Spielern, Trainern und Betreuern das Spiel aber aus einem ganz anderen Grund. Was alle während des Spiels empfunden haben, durften aber nur die Fans laut aussprechen. "Das war Betrug", so der einhellige Tenor und der geballte Zorn richtete sich gegen das Schiedsrichtergespann, das ganz viel Farbe ins Spiel brachten. Allein zwölf Zeitstrafen, darunter dreimal Rot, kassierte der SV Beckdorf. Die gleichen Schiedsrichter waren es auch, die vergangene Saison Mario Allendörfer Rot zeigten für ein "Vergehen", das später auch der Staffelleiter auf dem Video nicht erkennen konnte und deshalb - was völlig ungewöhnlich ist - keine Sperre verhängte. Gegen Brandenburg schied Till-Oliver Rudolphi nach der dritten Zeitstrafe aus, Hendrik Klindtworth und Markus Bowe kassierten jeweils glatt Rot.

Beckdorfs Trainer Uwe Inderthal äußerte sich nur zum Spiel seiner Mannschaft: "In der ersten Halbzeit hat nur der SV Versakovs gespielt, in Durchgang zwei nur der SV Völkers. Alle anderen waren nicht zu sehen." Damit war alles gesagt. In Halbzeit eins hielt nur Maris Versakovs den SV Beckdorf mit seinen Treffern im Spiel, in Halbzeit zwei war es Stefan Völkers. Völkers war elfmal, Maris Versakovs neunmal erfolgreich.