Landesliga-Fußballer gewinnen auch das zweite Landkreisderby im eigenen Stadion. Nach der Halbzeitpause nahm das Spiel an Fahrt auf.

Ahlerstedt/Stade. In der Halbzeitpause waren die Fußballfans vom Landesliga-Derby zwischen der SV Ahlerstedt/Ottendorf und dem VfL Stade enttäuscht oder sogar gelangweilt. Dem Spiel fehlte die Würze, was vor allem daran lag, dass die Fußballer auf beiden Seiten das Tor nicht trafen und sich auch nicht voll ins Zeug legten. Das sollte sich nach dem Seitenwechsel allerdings gründlich ändern. Jetzt kam Debystimmung auf und die Heimmannschaft zu einem letztlich verdienten 2:0-Erfolg. Die Gäste dagegen haderten mit sich selbst und dem 25 Jahre jungen Schiedsrichter Martin Ramm vom TuS Reppenstedt (Landkreis Lüneburg).

Der VfL Stade vergibt bis zur Pause gleich drei klare Torchancen

Stein des Anstoßes war eine gemeinsame Attacke im Strafraum von Ahlerstedts Torhüter Emre Danaci und Manuel Detje gegen VfL Stades Frank Springer. Da blieb der erwartete Pfiff des Unparteiischen aus und Trainer Benjamin Duray rastete schier aus. Selbst nach dem Schlusspfiff wollte sich der Stader Übungsleiter lange nicht beruhigen, räumte dann aber ein, dass die Niederlage nicht nur diese eine Ursache hatte. Im ersten Durchgang hätte die Gastmannschaft aus der Kreisstadt nämlich schon die Grundlage für einen Sieg legen können, doch Springer und Boris Gröne ließen drei klare Tormöglichkeiten aus. Kurz vor der Pause landete der Ball nach einem Kopfball von Frank Springer auf der Torlatte. Vergleichbare Chancen besaß die SV Ahlerstedt/Ottendorf bis dahin nicht, das 0:0 zur Pause war aus ihrer Sicht ein schmeichelhafter Zwischenstand.

Per Strafstoß erzielt Dennis Meibohm seinen ersten Saisontreffer

Erst im zweiten Durchgang, als Ahlerstedts Trainer Hartmut Mattfeldt für den am Knöchel verletzten Torhüter Hendrik Lemke Emre Danaci ins Tor beordern musste, lief es besser. Doch Dennis Bock, Torhüter vom VfL Stade, vereitelte gleich mehre Möglichkeiten. Wie aus heiterem Himmel kam die SV Ahlerstedt/Ottendorf zu ihren zwei Treffern. Gerade hatte Bock fünf Minuten nach Wiederanpfiff noch retten können, da war der Schlussmann nach dem folgenden Eckball bei einem Schuss von Hermann Mulweme machtlos. Für Ahlerstedts Torjäger war das 1:0 gegen den VfL Stade bereits der zwölfte Saisontreffer.

Einer, der in dieser Saison noch gar nicht getroffen hatte, zeichnete eine Viertelstunde vor Schluss für das 2:0 verantwortlich. Ahlerstedts Mittelfeldregisseur Dennis Meibohm verwandelte einen Strafstoß sicher zum 2:0. Ein Treffer, den sich der VfL Stade selbst zuschreiben muss. Steffen Kamps hatte völlig unmotiviert den Torschützen Hermann Mulweme gerade noch innerhalb des Strafraums umgestoßen. Zu allem Überfluss kassierte Frederik Klintworth auch noch Gelb/Rot wegen Meckerns.

"Es macht natürlich immer Spaß, eine Derby zu gewinnen," freute sich Ahlerstedts Trainer Hartmut Mattfeldt nach dem bereits zweiten Heimerfolg gegen einen Kreisrivalen. Auch die SV Drochtersen/Assel konnte auf eigener Anlage schon besiegt werden. Aber mit gleich zwei schweren Verletzungen war es ein teuer erkaufter Erfolg. Nach einem Zweikampf mit Matthias Bassen schwoll wie vorher schon bei Keeper Hendrik Lemke auch bei Sascha Müller der Knöchel gefährlich dick an, so dass der Dauerläufer im Mittelfeld nicht mehr auftreten konnte.

Die besondere Tragik dieser Verletzung: Sascha Müller hatte Hartmut Mattfeldt gar nicht auf dem Zettel gehabt, weil der arbeiten musste. Als Müller dann aber doch am Sportplatz aufkreuzte, wechselte ihn Trainer Hartmut Mattfeldt in der Schlussphase ein. Sekunden vor dem Schlusspfiff passierte die Verletzung.

Für Manager Helmut Willuhn vom VfL Stade war das ungeahndete vermeintliche Foul an Frank Springer die Schlüsselszene der Begegnung. Benjamin Duray konnte seinen Spielern außer den vergebenen Torchancen keine Vorwürfe machen. Hartmut Mattfeldt fand den Sieg seiner Mannschaft aufgrund der vielen Chancen in der zweiten Halbzeit einfach nur gerecht.(abendblatt.de)