Buxtehuder SV startet mit gelungenem Auftritt in die Champions League, trotz der 20:24-Niederlage gegen Valcea

Buxtehude. Auch wenn am Ende eine 20:24-Niederlage gegen den ambitionierten rumänischen Meister Oltchim Valcea zu Buche stand, verließen die Bundesliga.-Handballerinnen des Buxtehuder SV mit erhobenem Haupt die Alsterdorfer Halle. Der BSV hat vor knapp 1500 Zuschauern bewiesen, dass er in der Königsklasse angekommen ist. Manager Peter Prior sprach von einer gelungenen Premiere. "Mit dem Ergebnis können wir gut leben", sagte er. Und auch Dirk Leun lächelte in die Kameras der Fernsehsender, lobte seine Spielerinnen für ihren beherzten Einsatz. Allerdings verhehlte er nicht, dass in der ersten Begegnung auf europäischem Niveau mehr drin gewesen wäre.

Vor der Partie hatte Trainer Dirk Leun seine Mannschaft als Neuling in der Champions League als krassen Außenseiter im Reigen der besten 16 europäischen Teams bezeichnet. Vor allem, als die BSV-Damen im vorgezogenen Bundesligaspiel beim HC Leipzig auch noch sang- und klanglos mit 21:32 untergegangen waren. Was seine Spielerinnen dann allerdings in Hamburg zeigten, gehörte in die Kategorie Topleistung. Von Anfang an trotzte der Buxtehuder SV dem haushohen Favoriten aus Rumänien, der mit 16 Nationalspielerinnen in seinem Kader nach Hamburg gekommen war.

Die Buxtehuder Handball-Frauen haben in der Hansestadt kräftig Werbung für ihren Sport gemacht. Und das auf dem Boden der männlichen Kollegen vom HSV Hamburg, der extra für die Champions League verlegt werden muss. Weil die Sporthalle Nord in Buxtehude vom Europäischen Handballverband (EHF) nicht zugelassen ist, muss der BSV ausweichen und hat mit dem HSV Hamburg einen kooperativen Partner gefunden. Einen Tag vor den BSV-Frauen hat der deutsche Meister sein Champions-League-Spiel gegen St. Petersburg mit 32:20 in der Alsterdorfer Halle gewonnen. Am Sonntag, 16. Oktober, kommt es in der Sporthalle Hamburg zum Doppelpack der beiden Bundesligateams. Zuerst spielen die HSV-Männer gegen Skopje (17.30 Uhr), danach erwarten die Buxtehuder Frauen den russischen Meister Dinamo Wolgograd (20.30 Uhr). Gemeinsame Karten für beide Spiele sind im Angebot und können neben den bekannten Vorverkaufsstellen auch in der BSV-Geschäftsstelle an der Viverstraße geordert werden.

Wirtschaftlich ist die Champions League für den deutschen Vizemeister aus Buxtehude ein finanzielles Risiko. "Mit Gewinn werden wir nicht aus diesem Wettbewerb gehen", sagt Manager Peter Prior. Die Chance aber, das Image vom Buxtehuder SV und auch vom Frauen-Handball allgemein zu steigern, ist Grund genug, diesen Schritt auf internationalem Parkett zu wagen. Der BSV ist ohnehin Vorreiter in Sachen Internet-Fernsehen, überträgt fast alle seine Bundesligaspiele live und kostenlos. Auch die Spiele in der Champions League werden gratis gezeigt. Die Fernsehpräsenz im Frauen-Handball ist in den anderen Ländern längst Standard, nur in Deutschland zeigen die Sender bisher kaum Interesse.

Sportlich allerdings sind die Buxtehuder Handball-Frauen in der Champions League angekommen. Die gelungene Premiere lässt hoffen, die 1500 Fans jedenfalls werden wiederkommen, das war immer wieder in der Halle zu hören, Die 20:24-Niederlage störte niemanden. Eine Weltklasseleistung lieferte Buxtehudes Torhüterin Jana Krause ab, die mit mehr als zwei Dutzend Paraden den Gegner zur Verzweiflung brachte. Vor der überragenden Torfrau stand eine Abwehr, die konzentriert und kompromisslos zupackte. Und bei ein bisschen mehr Glück und einer konsequenteren Chancenverwertung wäre sogar ein besseres Ergebnis drin gewesen.

Gruppe D