Lukas Kraeft ist der Matchwinner für den HSV Hannover in der Geestlandhalle. Topleistung von Stefan Völkers reicht nicht aus

Fredenbeck/Beckdorf. Ist der Drittliga-Handball im Landkreis Stade in der Krise? Es scheint so. Der VfL Fredenbeck und der SV Beckdorf haben einen klassischen Fehlstart in die neue Saison hingelegt, rangieren mit jeweils 2:6 Punkten in der unteren Tabellenhälfte. Die Hauptursache bei beiden Klubs liegt in der personellen Situation, Fredenbeck und auch Beckdorf plagen sich zu Saisonbeginn mit erheblichen Verletzungssorgen.

In der Geestlandhalle sorgte ein junger Spieler für die größte Aufmerksamkeit, der im Vorjahr noch das Trikot des VfL Fredenbeck getragen hat: Lukas Kraeft. Der schnelle Linksaußen war zu Saisonbeginn aus Studiengründen nach Hannover gewechselt und schoss seinen alten Verein mit elf Treffern fast im Alleingang ab. Der HSV Hannover als Tabellenschlusslicht gewann mit 39:36. Ralf Kraeft, der zur Führungscrew des VfL gehört, sah die Vorstellung seines Sohnes mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Über die Entwicklung von Lukas freute er sich natürlich, dass der Sohnemann aber ausgerechnet seine früheren Teamkollegen in die Krise wirft, hätte nicht nötig getan. Trainer Tomasz Malmon konnte zwar Kreisläufer Birger Tetzlaff wieder in der Abwehr einsetzen, aber gerade dort sah er die größten Schwächen. "Wir müssen uns steigern", sagt er, "39 Gegentore in eigener Halle sind enttäuschend."

Auch Trainer Uwe Inderthal vom SV Beckdorf beklagt Abwehrschwächen Bei der 36:42-Heimniederlage gegen die HSG Tarp/Wanderup vermisste er die nötige Aggressivität seiner Deckungsspieler. Dabei starteten die Beckdorfer stark, überraschten die Gäste mit einer neuen Abwehrvariante und führten 8:4. Danach lief aber nichts mehr. "Wir haben überhaupt nicht mehr zugepackt", so der Trainer, "42 Gegentore sind eindeutig zu viel." Da nützte es den Beckdorfern auch nichts, dass Linkshänder Stefan Völkers ein starkes Spiel machte. Die Personalprobleme sind auch in Beckdorf die Hauptursache für die sportliche Talfahrt. Henning Scholz, Hendrik Klindworth, Benjamin Murray fehlen verletzt, dazu kommen berufliche Verpflichtungen unter der Woche, die ein vernünftiges Training kaum zulassen. Zudem fehlt der Mannschaft ein Kopf, der das Heft in die Hand nimmt. "Wir werden weiter arbeiten", sagt Uwe Inderthal, "und das Feld von hinten aufrollen."