VfL-Sportkegler siegen zum Bundesliga-Auftakt zweimal gegen Berlin und behalten jeweils den Zusatzpunkt

Stade. "Kegeln, eine umwerfende Sportart" und "Wir werden auch künftig einiges ins Rollen bringen". Mit diesen Slogans wirbt der Deutsche Kegler und Bowlingbund, der im Vorjahr sein 125-jährigens Bestehen feierte. Und dass Kegeln keineswegs nur Freizeitbetätigung, sondern Leistungssport ist, beweisen die Sportkegler des VfL Stade, die seit Jahren in der 1. und 2. Bundesliga im Bohle-Kegeln aktiv sind. "Bohle" heißt die vor allem in Norddeutschland verbreitete Bahnart, außerdem gibt es noch "Schere" (aus Holz oder Kunststoff wie die Bohle-Bahn, hat aber eine andere Form), "Classic" (Asphalt) und Bowling (lackiertes Holz oder Kunststoff, zehn Pins statt neun Kegel). Die Stader, die in der Vorsaison Bundesliga-Dritter wurden, starteten jetzt mit zwei Heimspielen in die neue Saison, siegten jeweils 3:0 gegen die Berliner Klubs NKC 72 und Hertha BSC. Bei einem Bundesligaspiel treten je sechs Kegler zweier Klubs im Modus "Zwei-gegen-zwei" in Start-, Mittel- und Schlussachse mit je 120 Wurf gegeneinander an.

Vorm Auftakt der neuen Saison 2011/12 herrschte ein wenig Unsicherheit hinsichtlich der Regeländerung bezüglich des heiß begehrten Zusatzpunkts. Da der Vorteil des jeweiligen Gastgebers auf der heimischen Bahn immens ist, geht es nicht nur nach der erreichten "Holzzahl" (ein Holz entspricht einem umgefallenen Kegel), sondern auch um die Platzierung. Bisher war es so, dass die Gäste den Zusatzpunkt bekamen, wenn sie drei Kegler unter den besten Sechs platzierten. Jetzt kommen alle zwölf Kegler in die Zusatzpunkt-Wertung, für Platz eins gibt es zwölf Punkte, für den letzten einen Zähler. Erreicht das Gäste-Team 32 Zähler, hat es den Zusatzpunkt erreicht.

Gegen NKC Berlin war der Zusatzpunkt für Stade kaum in Gefahr, da mit Steffen Koch (881 Holz) im Prinzip nur ein Berliner in die Stader Phalanx eindringen konnte. Beste Stader waren Ralf Schmidt (897 Holz), Bert Maashöfer (889), Ronald Kagelmann, Matthias Brandt (je 884) und Dag Maibaum (881). Einzig der VfL-Sportkegler blieb mit 856 Holz hinter seinen Trainingsleistungen. So hieß das Endergebnis 3:0 Punkte, 52:26 Zusatzpunkte und 5291:5208 Holz für den VfL Stade. Nach der bisherigen Wertung hätte es bei den Zusatzpunkten 5:1 geheißen.

Etwas enger war es tags darauf an selber Stelle, der Heimbahn alpa bowl, gegen Hertha BSC. In der Startachse siegte Schmidt mit 888:863 Holz gegen Torsten Möller, doch Maibaum unterlag Gerd Omak 875:877. In der Mittelachse sorgte Brandt mit 892 Holz fürs höchste Tagesergebnis, dahinter fast gleichauf Kagelmann (Stade), Norbert Gattner (je 875 Holz) und Florian Sittig (beide Berlin, 874 Holz). In der Schlussachse stellte Maashöfer Brandts Tagesrekord von 892 Holz ein und das Endresultat lautete 3:0, 51:27 und 5291:5202. Die alte Zusatzwertung hätte 4:2 gelautet. Als Dritter treten die Stader am 8. Oktober bei Schlusslicht KSK Hamburg und am 9. Oktober beim 13-maligen deutschen Meister KSK Rivalen Hannover an.