Eishockeyteam der Heidschnucken verliert nur 0:6 gegen den Zweitligisten Indians Hannover vor 1800 Fans

Adendorf. Besser kann ein Saisonauftakt gar nicht sein. Das Walter-Maack-Eisstadion am Scharnebecker Weg war mit 1800 Zuschauer beim letzten Testspiel des Adendorfer Eishockeyclubs gegen den Zweitligisten Hannover Indians rappelvoll. Die Fans, darunter auch 200 aus Hannover, feierten gemeinsam und einige bis in die frühen Morgenstunden eine große Eishockey-Party zum Saisonauftakt in Adendorf. Und auch sportlich können die Gastgeber zufrieden sein. Der Oberligist zog sich mit dem 0:6 gegen die Hannover Indians, die zu den Favoriten-Teams der Zweiten Liga zählen und mit allen Stars angetreten waren, sehr gut aus der Affäre.

"Ich bin wirklich zufrieden, alle haben hundertprozentig ihren Job gemacht", sagte Adendorfs Trainer Uwe Gräser, "mehr kannst du nach vier, fünf Tagen Eis nicht erwarten." Das erste Testspiel hat den Coach zuversichtlich für die Saison gestimmt. "Wenn wir so weiter arbeiten, werden wir in der Liga um die ersten drei Plätze mitspielen können", prophezeit er.

Das Ehrentor bleibt den Heidschnucken aber versagt

Das neuformierte Adendorfer Eishockeyteam kämpfte bis zum Schluss, wollte unbedingt den Ehrentreffer erzielen, kam aber gegen die sicher agierende Defensive der Gäste aus der Landeshauptstadt nicht zu zwingenden Torchancen. Die Adendorfer und ihre Fans freuten sich aber mehr als die Zweitliga-Akteure. Für Hannovers Trainer Bernhard Kaminski war es der letzte Test, bevor es für die Indians in Deggendorf im DEB-Pokal ernst wird.

Für den Adendorfer EC war es nach einer intensiven ersten Trainingswoche auf dem Eis ein wirklicher Kraftakt gegen einen übermächtigen Gegner, bei dem alle Spieler unter Profibedingungen seit acht Wochen auf dem Eis stehen. Mit einer Schweigeminute und Trauerflor gedachten die Adendorfer der Mannschaft von Lokomotive Jaroslawl, deren Spieler auf dem Weg zum ersten Saisonspiel Anfang September in Russland bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kamen. Unter den Opfern war auch der deutsche Nationalspieler Robert Dietrich.

Sportlich legten die Indians aus Hannover mit Vollgas los. Bevor die Gastgeber ins Spiel gefunden hatten, stand es bereits 0:1 durch Daniel Lupzig. Das zweite Tor erzielte Dylan Gyori, der Adendorfs Goalie Varian Kirst schlecht aussehen ließ. Zu diesem Zeitpunkt sah es nach einer zweistelligen Niederlage aus, mit der speziell auf Hannoveraner Seite nicht wenige von vornherein gerechnet hatten.

In dieser Phase deute das Team von Trainer Uwe Gräser jedoch an, dass die Mannschaft über eine gute Moral verfügt und sich nicht von ihrer Linie abbringen lässt. Der jetzt glänzend aufgelegte AEC-Torwart treibt sein Team nach vorn, und die Adendorfer liefern den Hannoveranern einen großartigen Kampf. Die weiteren Treffer erzielten Jamie Chamberlain, Marius Garten, Daniel Hilpert und Markus Gleich. Adendorfs Trainer ließ konsequent mit vier Reihen spielen und gab allen ausgiebig Spielanteile. Auch Kapitän Leif Buckup zeigte sich zuversichtlich: "Angesichts des Gegners, der neu formierten Reihen, dem neuen Trainer und einem neuen Torwart und einer knappen Woche Eistraining bin ich zufrieden."