Dennis Aogo will beim Rallycross in Buxtehude als Beifahrer ein paar Runden drehen. Voraussetzung ist ein gutes Ergebnis seines HSV gegen Köln

Buxtehude. Die Absage des geplanten German Rallycross Masters auf dem Buxtehuder Estering sorgte nur kurzzeitig für Trübsal. Der Automobilclub Niederelbe hatte das Ersatzrennen geplant, weil der internationale Motorsportverband FIA den Europameisterschaftslauf 2011 nicht nach Buxtehude vergeben hatte. Weil aber viele Fahrer nicht definitiv zusagen konnte, lässt der ACN die Veranstaltung ausfallen.

Am Elan der ehrenamtlichen Motorsportler hat sich nichts verändert. Im Gegenteil. Zum vierten Rennen um die DRX Deutsche Rallycross-Meisterschaft auf dem Buxtehuder Estering am Sonntag starten soviel Fahrer wie selten. Sportleiter Jan Hohmeier wollte seinen Augen kaum trauen, als er die Anzahl schwarz auf weiß las.

Zusammen mit den Fahrern des Einladungsrennens der Spezialcrosser werden sage und schreibe 83 Fahrer aus sechs Nationen antreten. Sicher hat der Estering durch seine mittlerweile 37 Rennen auf europäischer Ebene einen gewissen Kultstatus erreicht. Trotz allem ist es für die veranstaltenden Klubs aber nicht leichter geworden, den Zuschauern interessante und spannende Fahrerfelder zu präsentieren. Zum einen ist das Angebot an Rennstrecken zwar gleich geblieben, aber es haben sich in den einzelnen Ländern viele verschiedene Meisterschaften etabliert - das zieht Fahrer auf andere Rennstrecken. Dann ist natürlich auch die wirtschaftliche Entwicklung an vielen Fahrern, die ihren Sport immer noch als "Hobby" betreiben nicht spurlos vorübergezogen. Die Anziehungskraft des Esteringes ist nach wie vor ungebrochen.

Das merkt man nicht nur an der großen Zahl von Fahrern bei den Spezialcross-Buggys, auch bei der Rallycross-Trophy, den Rallye-Fahrern, sind auf dem Estering immer die meisten Fahrer anwesend. "Der Estering ist im nationalen wie internationalen Motorsport eine Institution", sagt ACN-Vorsitzender Andreas Steffen. Die Strecke übt eine besondere Faszination auf die Fahrer aus. Wenn der Estering zum Rennen ruft - dann kommen alle.

Andreas Steffen kann sich darüber hinaus auch über seinen sportlichen Erfolg als Fahrer freuen. In der Wertung der deutschen Meisterschaft liegt er momentan hinter den beiden Führenden René Münnich und Rolf Volland auf Platz drei - beste Aussichten also für das Rennen und auch für den Rest der Meisterschaft. Vorausgesetzt natürlich - der Wagen hält. Und dafür setzt er sich im Vorwege eines solchen Rennens immer ganz besonders akribisch ein.

Wenn man sich dann noch mal den Slogan des Esterings "Europa zu Gast in Buxtehude" in Erinnerung ruft, kann man sich auch erklären, warum Roman Castoral aus Tschechien sich gerade den Estering zwischen zwei Rennen der Europameisterschaft aussucht, um weitere Tests an seinen Autos vorzunehmen. Der Estering kommt an. Daher haben auch einige Fahrer aus den Niederlanden und Belgien genannt, die gerade erst im Mai beim Doppel-Lauf der belgischen Rallycross-Meisterschaften auf dem Estering waren.

Auch bei anderen Sportlern ist der Estering bekannt. So wird sich am Sonntag ein ganz besonderer Gast im Fahrerlager ein finden. Fußballprofi Dennis Aogo vom Hamburger SV hat den Wunsch geäußert, als Beifahrer in so einem Rennwagen mitzufahren. Und das wird der Kicker am Sonntag tun. Vorausgesetzt beim Spiel des HSV am Tag vor dem Rennsonntag gegen den 1.FC Köln läuft alles glatt.

Dass es am Rennsonntag glatt läuft - davon geht das Team des ACN aus. Das Wetter wird mitspielen, das Team wird sein Bestes geben - die Fahrer sowieso. Los geht es um 8.30 Uhr, die Finalläufe starten um 15.30 Uhr.