HSV Handball gewinnt internationalen Heide-Cup in Lüneburg. Bundestrainer Martin Heuberger in Schneverdingen

Lüneburg. Auch wenn die Handball-Weltstars beim internationalen Turnier um den Heide-Cup drei Tage lang im Mittelpunkt standen, liefen ihnen die Kinder von Tschernobyl bei der Siegerehrung im Sportpark Kreideberg in Lüneburg den Rang ab. Mit einem selbst geschriebenen Lied, begleitet von Gitarren und Akkordeon, bedankten sich die Mädchen und Jungen bei den Handballern für die Unterstützung. Auch in diesem Jahr kommt de Reinerlös des Turniers in Lüneburg den Kindern von Tschernobyl zugute, die derzeit in der Hansestadt und der näheren Umgebung ihre Ferien verbringen.

Beim Dankeslied der Kinder hielten auch die Handballer für ein paar Minuten inne, und auch die 1300 Zuschauer an diesem Finaltag waren emotional ergriffen. Sportlich hatten zuvor die beiden Endspielteilnehmer HSV Handball und die SG Flensburg/Handewitt für ein dramatisches Finale bei der dritten Auflage des Heide-Cups gesorgt. Der deutsche Meister aus Hamburg setzte sich erst in der Schlussminute mit dem Treffer zum 24:23 knapp durch. Zuvor hatte sich der TV Großwallstadt mit 23:19 gegen die Kadetten aus Schaffhausen den siebten Platz gesichert.

In der Sporthalle Am Timmerahde in Schneverdingen sahen 300 Besucher das kleine Finale um Platz drei, das der TVB Lemgo im Siebenmeterwerfen mit 37:35 gegen die Rhein-Neckar Löwen gewann. Das polnische Team von KS Vive Kielce besiegte das russische Team von Medvedi Moskau mit 32:28 und errichte damit den fünften Platz. Bei der Siegerehrung bekamen die Mannschaften von den Einlaufkindern Heidschnucken-Kuscheltierschafe überreicht, eine ebenso nette Geste wie in Lüneburg. In Schneverdingen fließt der Erlös in die Handball-Jugendarbeit, dafür setzt sich der Förderverein um Wolfgang Mayer seit Jahren ein.

Dass der Heide-Cup in den beiden Standorten Schneverdingen und Lüneburg bei den hochkarätigen Profivereinen angekommen ist, bekamen die Organisatoren aus allen Richtungen zu hören. Selbst der neue Bundestrainer Martin Heuberger war für einen Tag in die Lüneburger Heide nach Schneverdingen gekommen, um seine Schützlinge aus der Nationalmannschaft zu beobachten. Und er wurde nicht enttäuscht. Was die Handballer boten, gehörte schon in die gehobener Kategorie. Die Teams haben das Turnier ernst genommen und als Vorbereitung für die bevorstehende Saison genutzt.

"Das waren drei harte Spiele für uns", sagte denn auch Per Carlén, Trainer des HSV Handball, "ein tolles Turnier, die Stimmung in beiden Hallen war großartig." Ljubomir Vranjes, Trainer der SG Flensburg-Handewitt, lobte ebenfalls das "sehr interessante Turnier". Er sei zufrieden. "Wir haben aber noch einiges zu tun", so der Coach, der mit kleinen Schritten nach oben will.

Auch die Live-Übertragung von "Handball im Netz" im Internet aus Lüneburg ist gut angekommen. TV-Moderator Ulf Kahmke zeigte sich genauso beeindruckt von der Atmosphäre und der ausgezeichneten Stimmung im Sportpark Kreideberg. Im nächsten Jahr bei einer 4. Auflage des Heide-Cups müssen die Termine mit den Olympischen Spielen und einem frühen Saisonstart koordiniert werden.