Landesliga-Fußballer verderben TSV Winsen die Premiere in der Landesliga mit zwei Treffern in vier Minuten

Lüneburg. Gleich zu ihrer Landesliga-Premiere müssen die Fußballer des TSV Winsen die ganze Skala der Gefühlswallungen durchleben und durchleiden. Da führt der Aufsteiger in seinem ersten Spiel auf eigenem Platz gegen den VfL Stade mit 1:0. Und das bis vier Minuten vor Schluss. Beim Abpfiff aber steht Winsen doch mit leeren Händen da. Innerhalb von vier Minuten sind die Gäste noch zweimal erfolgreich. Der TSV Winsen verliert den Kampf im Regen mit 1:2.

"Das ist nun wirklich schon extrem ungerecht", konnte es Trainer Gunnar Sellmer selbst kaum fassen. "Gut, jeder hat ja miterlebt, dass Stade in der zweiten Halbzeit immer besser ins Spiel gekommen ist . Und in der Schlussphase, etwa in den letzten 20 Minuten, waren meine Jungs mit ihren Kräften einfach am Ende. Da hat man gespürt, dass ihnen das Pokalspiel vom Mittwoch noch in den Knochen steckt. Es war zu spüren, dass der VfL Stade noch ein Tor schießen wird. Aber dann gleich zwei und das letzte mit dem Abpfiff, damit müssen wir erst einmal fertig werden."

Dabei waren die Winsener mit so viel Selbstvertrauen und Schwung in ihr erstes Landesliga-Spiel gestürmt. In den ersten 45. Minuten waren sie klar die dominierende Mannschaft. Sie drängten ihre Gäste so in deren Hälfte zurück, dass die nur mit Abwehraktionen beschäftigt waren. Dazu kam der starke Regen. Und der half Winsen auf besondere Weise. In der 24. Minute ein mächtiger Schuss aus etwa 25 Metern Entfernung von Niklas Jonas. Der nasse Ball, ein tückischer Aufsetzer dazu, glitt Stades Torwart Dennis Bock durch die Hände. "Danach haben wir versäumt, das zweite Tor zu machen", so Trainer Gunnar Sellmer. "Wir hatten zwar nicht die ganz klaren Chancen, aber waren doch so häufig vor dem Stader Tor, da hätte das 2:0 fallen müssen."

Nach dem Seitenwechsel drehte sich das Spiel. Die Gäste wurden stärker, zogen selbst ihre Gegenangriffe auf. Aber es fiel kein Tor. Stade aber konnte den Druck noch erhöhen. Erst in der 86. Minute der erste zählbare Erfolg. Christian Vogt zirkelte einen Freistoß Mitten in das Gedränge vor dem Winsener Tor. Boris Höper erwischte den Ball und schob ihn mit der Hacke über die Torlinie. Dieses 1:1 erkannten auch die Winsener als dem wechselhaften Spielverlauf entsprechend an. Dann aber, in der 90. Minute ergatterte Matej Kocmarsky fast an der Mittellinie den Ball, rannte nach vorne, schoss an allen Gegnern vorbei und prompt landete der Ball im Netz. Auch dies ein Schuss aus gut 20 Metern. Und der brachte dem VfL Stade den ersten Sieg in der neuen Saison.

Die Fußballer der SV Ahlerstedt/Ottendorf haben einen klassischen Fehlstart hingelegt. Nach dem 1:2 zum Saisonauftakt bei Teutonia Uelzen setzte es nun bei der Heimpremiere eine 1:4-Niederlage gegen den Aufsteiger FC Hagen/Uthlede: "Wir haben schlecht gespielt und deshalb verloren", sagte Trainer Hartmut Mattfeld. Die Gäste feierten unterdessen ihren zweiten deutlichen Saisonsieg und die Tabellenführung. Zunächst sahen die Zuschauer eine ausgeglichene Partie. Nach knapp einer halben Stunde Spielzeit gingen die Gäste in Führung. Danach passierte auf beiden Seiten vor den Toren nicht mehr viel. Das änderte sich unmittelbar nach dem Wiederanpfiff. Ahlerstedt/Ottendorf wollte eigentlich auf den Ausgleich drängen, stattdessen gab es in der 47. Minute das 0:2 zu beklagen. Mattfeldt: "Da haben wir in der Defensive einfach geschlafen." Die Aufgabe wurde nicht leichter. Die Gastgeber hatten nun zwar ein optisches Übergewicht, der Neuling aus Hagen konterte aber immer wieder gefährlich. In der 55. Minute führte einer dieser Entlastungsangriffe zum dritten Treffer der Gäste: "Damit war die Sache praktisch gegen uns entschieden", so Mattfeld. Eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff gelang Hermann Mulweme zwar noch der Treffer zum 1:3, doch reichte es für Ahlerstedt/Ottendorf nicht zu mehr. Im Gegenteil - zwei Minuten vor dem Ende setzten die Gäste noch einen Konter und trafen zum 4:1-Endstand.