Stover Rennverein lädt zum traditionellen Pferderennen an die Elbe. Volksfest für die ganze Familie am Strand

Stove. So langsam beginnt bei den 200 Helfern des Stover Rennvereins und auch bei den Organisatoren um Geschäftsführer Jörn Reimers das gewisse Kribbeln. Der Adrenalinspiegel steigt an, in zwei Tagen wird in Stove an der Elbe am Sonntag das traditionelle Pferderennen am Elbdeich gestartet. Und das Trab- und Galopprennen hat Tradition im Landkreis Harburg, wird schon zum 137. Mal veranstaltet.

Auch wenn das Rennen seinen Ursprung im vorigen Jahrhundert hat, wartet der Stover Rennverein mit einer Neuheit auf. "Wir haben uns mit mehreren Vereinen zusammengeschlossen und einen neuen Startwagen angeschafft", sagt Jörn Reimers. Der altbewährte rote Mercedes hat ausgedient, Jens Cuhlemann aus Marschacht als Fahrer sitzt jetzt in einem modernen Jeep Cherokee. Seine Generalprobe hat er schon erfolgreich hinter sich gebracht. Und das bei katastrophalen Wetterbedingungen beim Duhner Wattrennen auf dem Nordseestrand. Jens Cuhlemann sprach von einer besonderen Herausforderung, die Rennen wurden bei Dauerregen gestartet, Wasser von oben und unten. Der Jeep ist mit ausklappbaren Spezialflügeln ausgestattet, die Trabrennpferde versammeln sich hinter dem Startauto.

Die Elite des norddeutschen Trabrennsports wird am Sonntag in Stove erwartet. Insgesamt 14 Rennen mit Toto und vier Pony- und Minitraberwettbewerbe stehen auf dem Programm, das am um 11 Uhr beginnt. Eine Stunde später, wenn die Toto-Rennen startet, herrscht rund um die Rennbahn wieder Wettatmosphäre. Die Stover Rennbahn lockt bei seinen Pferdewetten mit guten Quoten. Rekord der Dreierwette waren 55 706 Euro bei zehn Euro Einsatz. In den vergangenen Jahren gewannen die Zuschauer in Stove rund 150 000 Euro. Das Traditionsrennen mit seinen erwarteten 10 000 Zuschauern hält seit Jahren den Umsatzrekord der "Rennen auf dem Lande".

Stove bietet aber nicht nur Trabrennsport der Spitzenklasse, sondern ist längst zum Volksfest für die ganze Familie am Deich aufgestiegen. Zum Service gehört ein organisiertes Kinderprogramm. Während die Eltern versuchen, ihr Budget beim Toto aufzubessern, begeistert Clown Fidi die kleinen Besucher in seinem Zirkuszelt. Die Gäste kommen aus ganz Norddeutschland. Früher reisten sie mit dem Fahrrad, zu Fuß, zu Pferde oder mit dem Lauenburger Dampfer an, heute zumeist mit dem Auto, aber immer mehr kommen wieder mit dem Fahrrad. Neuerdings fährt auch wieder eine Elbfähre von Altengamme zur Stover Rennbahn. Zu erreichen ist die Fähre mit der S-Bahn und Hamburger Stadtbus.

Sportlich ist Stove ein Stelldichein der norddeutschen Traberelite. Hamburgs Profifahrer Manfred Walter ist immer für eine Wette gut. Den großen Preis von Stove errang er sechs Mal. Henning Rathjen, Hans-Jörg Gröber und Bernd Schrödl sind regelmäßig zu Gast. Antje Richter und Marisa Bock machen den Männern immer mehr Konkurrenz. Antje Richter stand beim Großen Preis auch schon auf dem Siegertreppchen.