Mehr als 1000 Starter sorgen bei der Radtourenfahrt “Alpe d'Seevetal“ für neue Rekordzahlen

Meckelfeld. Eher gemütlich hätten sie es bisher angehen lassen. Von den ersten 50 Kilometern, die sie von Meckelfeld über Stelle, Brackel, Hanstedt und Sahrendorf gestrampelt sind, ist den beiden Hamburger Freunden auf ihren Rennmaschinen kaum etwas anzusehen. Thomas Seyhan und Thomas Topp sind auch die Ersten, die am Verpflegungsstand K 4 Halt machen.

Dort, am Rande von Gödenstorf kurz vor Salzhausen, hat das Helferteam des TV Meckelfeld ihre Verpflegungszelte aufgeschlagen. Christian Hamann ist von Beginn an, also seit vier Jahren, dabei, wenn die Rad- und Triathlon-Sportler des TV Meckelfeld ihre Radtourenfahrt (RTF) organisieren, der sie den spektakulären Markennamen "Alpe d`Seevetal" verpasst haben. Für die beiden Hamburger, die in Gödenstorf mit Bananen, Kraftriegel und Fitnessgetränken frische Energie tanken, war allerdings selbst der Anstieg von Sahrendorf nach Lübberstedt keine wirkliche Herausforderung. Die beiden Männer erscheinen wie Musterbeispiele dieser rasanten Volkssportbewegung, die seit Jahren durch Deutschland rollt. Um die 40 Jahre alt sind die beiden, professionell gekleidet und mit hochwertigen Rennrädern ausgerüstet, erkennt man schon an ihrer Muskulatur, das sie mindestens drei- oder viermal in der Woche einen Großteil ihres Feierabends auf dem Rennrad verbringen. "Und meist starten wir zweimal im Monat bei einer RTF", so Thomas Seyhan.

"Bei unserer vierten Tour haben wir ein Rekordteilnehmerfeld", hatte Axel Splittgerber aus dem Organisationsteam schon am Startplatz am Appenstedter Weg verkündet, "es sind sicher mehr als 1000 Radfahrer."

Erstmals war die Wahl der Streckenlänge um eine Marathondistanz von 201 Kilometern ergänzt worden. Mehr als 100 Unersättliche haben die längste Distanz in Angriff genommen. Danach wurden die Teilnehmer auf die unterschiedlichen Strecken von 47, 87, 123 oder 158 Kilometer geschickt.

Zu den zahlreichen Nachzüglern gehörte auch eine Gruppe der Harburger Radsport-Gemeinschaft. Der Kleinste in dieser Gruppe, Moritz, der neunjährige Sohn des Trainerehepaares Susanne und Frank Plambeck, hatte in Brackel die Eltern davonziehen lassen. "Moritz ist 47 Kilometer gefahren", sagt der Vater, "meine Frau und ich 87." Auch Julian Lehmann von der Harburger RG hält in Gödenstorf. Im März hatte der deutsche Crossmeister sich im Schulsport das Kreuzband gerissen.

Am Straßenrand in Gödenstorf wurde inzwischen das Gedränge größer. "Lebendig, aktiv, lebenswert", diese Glücksbotschaft hatte Ernst Korth auf seinem Trikot festgeschrieben. Darüber stand Team Jesteburg. "Das ist eine lose Vereinigung von Radsportlern", erzählte der 70-Jährige, "die Jesteburger Kaufleute unterstützen uns, wir treten in ganz Deutschland an."