Im Finale des Fußball-Saison-Vorbereitungsturniers wird “Super-Außenseiter“ TuS Fleestedt mit 3:2 niedergerungen

Harburg. Er war der "Super-Außenseiter" des Fußball-Turniers um den Harburg-Pokal, der gerade erst von der 1. Kreisklasse in die Kreisliga aufgestiegene TuS Fleestedt, und beinahe hätte er das "Wunder von Harburg" geschafft. Doch letztlich gewann Landesligist FC Türkiye dank eines knappen 3:2 (2:1)-Sieges erstmals den Pokal. "Wir haben beantragt, ihn in Uynam-Pokal umzubenennen", sagte Türkiye-Manager Klaus Klock scherzhaft, der auf diese Weise das Engagement von Fußball-Chef und Trainer Dogan Inam sowie von Co-Trainer Ismail Uysal gewürdigt wissen wollte. Dessen Bruder Ibrahim Uysal (diesmal im Urlaub) war schon im Finale 2008 dabei, als Türkiye dem TV Meckelfeld mit 5:6 nach Elfmeterschießen unterlag. Von damals noch im Kader dabei sind Haisem Mohssen, Fatih Göktas und Benjamin Hübbe

Vom Fleestedter Endspiel-Team von 1996 (1:4 gegen den Harburger TB) war niemand mehr dabei, selbst Ligaobmann Gisbert Ertmer kam erst nach der Finalteilnahme von damals zur TuS-Fußballabteilung. Mit Lukas Schwarzat war der Neffe vom damaligen Fleestedter Bernd Schwarzat (später: Lüneburger SK) dabei. "Ansonsten sind hier bis auf Michael Kowol nur Fleestedter Eigengewächse", erzählte Karl-Heinz Barth, Vater von Karsten Barth, der seit einem Jahr mit Hendrik Lührs das Trainergespann der Seevetaler bildet.

Karsten Barth kickt mit 39 Jahren noch selber mit, traf zum 2:2 im Viertelfinale gegen Klub Kosova, verabschiedete sich aber schon vorm 2:1-Halbfinalsieg gegen den Harburger TB in den Urlaub. Die Fleestedter mussten fürs nicht eingeplante Endspiel alles "zusammenkratzen", was sie finden konnten. So spielte mit Marcel Lüer ein Spieler der dritten Herren mit.

"Kurioseste" Fleestedter aber ist Torhüter Lutz Ackermann, 39. "Er hat zuvor nie in einer ersten Herrenmannschaft gespielt", erzählte Karl-Heinz Barth über den beleibten Fleestedter Altherren-Keeper, der in der Jugend für Grün-Weiss Harburg und im ersten Herren-Jahr für Grün-Weiss II spielte. Danach kickte er 15 Jahre lang gar nicht, widmete sich im Fußball ausschließlich dem Engagement beim "HSV Supporters Club", der größten Fanorganisation des Bundesligisten Hamburger SV, bei der er weiter für Auswärts-Tickets zuständig ist. Vor fünf Jahren schloss er sich der Fleestedts Altliga an.

Nach Fleestedt wechselte Michael Kowol (früher TV Meckelfeld und Harburger SC), weil sein Bruder Martin dort kickt. Und hätte Michael im Finale des Harburg-Pokals an der Winsener Straße vor nur 259 zahlenden Zuschauern (Gesamt: knapp unter 2000 Besucher) nicht "gemeckert", wäre das TuS-Team womöglich mit zwei Toren in Front gegangen. Denn nach dem Fleestedter Führungstor von Bülent Tagac (8. Minute) schoss Türkiye-Torhüter Yavuz Karabulut bei einem Abstoß TuS-Torschütze Tagac an, von wo der Ball ins Wilhelmsburger Tor sprang. Nicht mehr springen konnte Schiedsrichter Jörn Beuch (Harburger SC), der umknickte und nach viertelstündiger Unterbrechung von Marcel Schwarze (FSV Harburg) ersetzt wurde. Dieser leitete die Partie zu Ende, die nach dem 3:1 von Türkiye quasi entschieden war.

Tore : 0:1 Bülent Tagac (8. Minute), 1:1 Ishmael Brown (37.), 2:1 Onur Tüysüz (44.), 3:1 Christian Fuchs (47.), 3:2 Simons Awuah (90.)