Till Jäkel gewinnt Herren-Konkurrenz bei den Harburger Tennis-Meisterschaften beim Neugrabener TC

Neugraben. Für Till Jäkel, den Finkenwerder Jung, war es keine wirklich große Sache, den Titel des Harburger Tennis-Meisters zu gewinnen. Doch der 26-Jährige, der für Este 06/70 startet, freute sich doch über das Siegerküsschen von seiner Freundin Miriam Bräuer, nachdem er im Finale der Herren-Konkurrenz beim Neugrabener TC mit 6:0 und 6:2 gegen Sven Stöter triumphiert hatte. "Ich habe in letzter Zeit nicht so viel gespielt und war froh, meinen Rhythmus relativ schnell wieder gefunden zu haben", so Till Jäkel in seiner bescheidenen Art, nachdem er Andreas Holländer, Jörg Bösenberg und schließlich Stöter (alle vom Harburger TB) in jeweils zwei Sätzen besiegt hatte.

Tatsächlich ist für Jäkel der Tennis-Sport mehr und mehr zur schönsten Nebensache geworden, da er nach Abschluss seines Mathematik-Studiums seit März hauptberuflich in der IT-Branche arbeitet. Dabei hatte es schon einmal danach ausgesehen, dass es im Tennis höher hinausgehen sollte. Nach der Jugendtennis-Zeit beim TuS Finkenwerder war er zum THC Horn und Hamm in die Regionalliga und später zum TC Schenefeld gewechselt, für den er sogar ein Jahr lang in der 2. Bundesliga spielte. In Schenefeld war auch sein drei Jahre jüngerer Bruder Henning dabei, der momentan ein duales Studium absolviert und häufig in Wiesbaden weilt. Somit ist Henning Jäkel noch weniger für den weißen Sport verfügbar und spielt daher lediglich in der zweiten Mannschaft des TC Wedel, bei dem Till Jäkel immerhin für die Oberliga-Herren antritt. Für Este startet Till Jäkel, weil er dort ein Jugend- und ein Damen-Team coacht. "Aber selbst dazu komme ich nur noch am Freitag und am Sonnabend", bedauert Till Jäkel.

Am Sonnabend fast alle Halbfinalspiele beenden konnten trotz Regenwetters die Tennis-Cracks am Geutensweg. Nur Beate Blume (HTB) und Günther Schäfer (Harburger TuHC) beendeten im gemischten Doppel 50 ihr Vorschlussrundenspiel gegen Gaby Hamann/Rainer Kuhn (TV Fischbek) erst tags darauf, benötigten dafür aber nur acht Minuten. Im Finale aber unterlagen Blume/Schäfer dem favorisierten HTB-Duo Vogel/Seidel. Aus Termingründen vorgezogen werden musste das Einzel-Finale der Herren 30/40, bei dem sich der an drei gesetzte Malte Chowansky vom gastgebenden Neugrabener TC mit 6:1 und 6:1 gegen Dirk Langeloh (Este 06/70) durchsetzte, der früher für den FTSV Altenwerder in der Landesliga Fußball spielte.

Ebenfalls vorgezogen worden war das Finale der Herren 70. Dabei traf der frischgebackene Hamburger Meister Peter Pastors vom Harburger TuHC auf Claus Benecke vom TC Stelle. Hier musste Benecke beim Stand von 6:6 im ersten Satz verletzungsbedingt aufgeben. "Ich hatte mit vor vier Wochen einen Muskelfaserriss zugezogen und ausgerechnet vor dem Tiebreak schoss mir der Schmerz wieder ins Bein", berichtete Benecke. Zwar hätte Benecke theoretisch noch zu Ende spielen können, doch hätte er dann möglicherweise tags darauf nicht beim letzten Medenspiel der Steller Regionalliga-Herren 70 mitmachen können. So aber siegte Stelle bei Absteiger Schwarz-Gold Berlin und wurde in der Abschlusstabelle Vierter, noch vor dem fünftplatzierten HTuHC (0:6 bei Vizemeister Hildesheim) und dem TC Jesteburg, der trotz des 6:0 gegen TV Frohnau auf Abstiegsrang sechs liegt, aber noch davon profitieren könnte, dass der ein oder andere Klub auf den Aufstieg verzichtet.

Nichts zu machen war für Andrea Anisic vom HTB im Einzel-Endspiel gegen Isabel Behncke von Gastgeber Neugraben. Mit unglaublicher Präzision spielte Behncke fast jeden Ball zurück und wartete erfolgreich auf den früher oder später erfolgenden Fehler ihrer Gegnerin. Letztlich siegte die an zwei gesetzte Behncke mit 6:0 und 6:2. Dabei hatte Anisic im Halbfinale die topgesetzte Susanne Hannemann von Grün-Weiss Harburg eliminiert. Im Endspiel der Herren 50/55 siegte Ernst Libuda (HTB) gegen Lokalmatador Bodo Schmidt, der im Halbfinale den an zwei gesetzten Jörg Becker (HTB) hinauswarf. NTC-Sportwart Peter Schnorr war sehr zufrieden mit der insgesamt vierten Harburger Meisterschaft nach 1998, 2002 und 2008. Die meisten der 169 gemeldeten Tennis-Cracks feierten auch bei der Players Night, wobei Franz-Werner Eckelmann als DJ fungierte. Sollte der HTuHC die Titelkämpfe 2012 nicht ausrichten wollen, steht Neugraben wieder zur Verfügung.