Heute “vorweggenommenes Endspiel“ im Fußballturnier Harburg-Pokal zwischen Buchholz 08 und FC Süderelbe

Harburg. Faustdicke Überraschungen und Elfmeterschießen waren die Höhepunkte am ersten Spieltag des Fußball-Saisonvorbereitungsturniers um den Harburg-Pokal. Beeinträchtigt wurde der Auftakt zur 47. Auflage des Turniers allerdings durch starke anhaltende Regenfälle. Die Partie zwischen FC Türkiye und SV Rönneburg Am Turnplatz in Wilhelmsburg wurde nach 40 Minuten wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgebrochen und mit dem Spielstand zum Zeitpunkt des Abbruchs (2:0 für Türkiye) gewertet.

Trotz der widrigen Witterungsbedingungen kamen auf den vier Sportplätzen Alter Postweg, Sportpark Jahnhöhe, Schule Neuland und Am Turnplatz insgesamt 450 Zuschauer. Zur heutigen Achtelfinalpartie im "vorweggenommenen Endspiel" zwischen Oberliga-Vizemeister Buchholz 08 und dem Landesliga-Sechsten der Vorsaison, FC Süderelbe (19.45 Uhr, Alter Postweg), werden allein etwa 300 Besucher erwartet. Süderelbe ist zusammen mit dem Harburger SC (und seinen Vorgängervereinen Borussia und Rasensport Harburg) mit sechs Siegen der Rekordgewinner des seit 1965 ausgetragenen Turniers. Titelverteidiger Buchholz gewann das Turnier viermal und strebt den dritten Erfolg in ununterbrochener Reihenfolge an. Die heutige Partie ist gleichzeitig die Neuauflage des Finales von 2006, als Buchholz mit 4:2 nach Elfmeterschießen gewann.

Apropos Elfmeterschießen: Drei der 16 diesmal über zweimal 30 Minuten angesetzten Erstrundenpartien mussten im Shoot out entschieden werden. Dabei gab es zwei Favoritensiege. Der Harburger SC setzte sich mit 4:2 gegen den SV Bendestorf durch, einen der vier Turnierneulinge, und der FC Süderelbe kam gegen Bezirksliga-Absteiger VfL Maschen gerade so eben mit 3:2 nach Entscheidungsschießen weiter. Und während Landesliga-Aufsteiger FTSV Altenwerder beim 2:1 gegen Viktoria Harburg durch eine Last-Minute-Tor des zweifachen Torschützen und Rückkehrers vom FC Süderelbe, Daniel Schröder, knapp am Elfmeterschießen vorbei schrammte, musste Bezirksligist TSV Neuland auf eigener Anlage mit 3:4 gegen Kreisliga-Vizemeister Vorwärts Ost die Segel streichen.

Besonders bitter ist dies hinsichtlich der Tatsache, dass Neuland im Achtelfinale (heute) und Viertelfinale (Mittwoch) jeweils noch Heimrecht genossen hätte und somit auch mehr Einnahmen hätte generieren können, die letztlich den Jugendabteilungen der beteiligten Verein zugute kommen. Glücklicherweise ist der Harburg-Pokal durch die vorhandenen und neu hinzugewonnenen Sponsoren nicht mehr in dem Maße abhängig von Erlösen aus den Eintrittsgeldern.

Doch das Aus des TSV Neuland war nicht das einzige unerwartete Ergebnis an Spieltag eins. So unterlag Grün-Weiss Harburg, der in der Bezirksliga-Vorsaison lange oben mitspielte, dem Liga-Konkurrenten Klub Kosova glatt mit 0:4 und Bezirksligist Dersimspor (nur zu zwölft angetreten) verlor 1:2 gegen den in die Kreisliga abgestiegenen Harburger Türksport. Landesliga-Aufsteiger Este 06/70 verlor gegen Bezirksliga-Aufsteiger SG Finkenwerder mit 0:1. Nachdem Este Pech mit einem Lattenschuss von Simon Stehr hatte, traf Sebastian Kielhorn für Finkenwerder (5. Minute). Danach operierten die Kicker aus Cranz und Neuenfelde nur einfallslos mit hohen Bällen, die meist von SG-Libero Thees Köhn abgewehrt wurden. Am Rande der Partie wurde bekannt, dass Finkenwerders Aufstiegs-Trainer Marco Hensel zurückgetreten ist, da er sich vom Verein nicht wunschgemäß unterstützt fühlt. Jetzt coacht Heinz Schmiedecke die ersten Herren.

Vom desaströsen Ergebnis von 1:8 her sicherlich überraschend ist das Aus des Bezirksligisten Buxtehuder SV gegen den benachbarten TVV Neu Wulmstorf. Allem Anschein nach aber setzten die Buxtehuder unterklassige sowie Altherrenspieler ein, sodass sich der Sieg der Kreisliga-Kicker relativiert. Relativiert betrachtet werden muss auch der 2:1-Erfolg von Kreisliga-Aufsteiger TuS Fleestedt gegen Landesliga-Absteiger TV Meckelfeld. Die mit Trauerflor spielenden Meckelfelder standen nach dem Tod ihrer "guten Seele" Rolf Eggers sichtlich unter Schock. Auf allen Plätzen wurde eine Schweigeminute zum Gedenken an das Urgestein und Original abgehalten.