Weibliche C-Jugend des VfL Stade gewinnt fünf Jahre nach Anneke Schumacher das Jugendhandballturnier in Winsen

Stade. Ganz genau kann sich Anneke Schumacher noch an ihren ersten Sieg beim famila Elbe-Masters in Winsen erinnern. "Das war 2006. Da haben wir mit unserem Trainer Gerd Hoffmann in der weiblichen B-Jugend gewonnen. Seitdem kommen wir jedes Jahr wieder." Heute ist die 21-Jährige längst nicht mehr als Spielerin beim internationalen Jugendhandballturnier in Winsen aktiv, sie gibt ihre Erfahrungen als Trainerin an den Nachwuchs des VfL Stade weiter. Als solche führte Anneke Schumacher jetzt gemeinsam mit Betreuerin Claudia van Zoest die weibliche C-Jugend zum umjubelten Turniersieg in Winsen - exakt fünf Jahre nach dem eigenen Erfolgserlebnis.

Stader Mädels mit sechs Siegen in allen sechs Spielen

Im Finale am Pfingstmontag putzten die Mädels aus Stade den TSG Bürgel, ein Stadtteil von Offenbach, deutlich mit 10:5, feierten anschließend überglücklich auf dem Parkett der Winarena. "Der Sieg überrascht mich schon etwas, erhofft hab ich's aber", sagt die Trainerin, die trotz vier Siegen in vier Spielen eine wenig überzeugende Vorrunde gesehen hatte. "Heute sind wir dann aber richtig stark gestartet", freute sie sich über den Erfolg. Belohnt wurde der Tabellensechste der abgelaufenen Saison in der C-Jugend-Oberliga aus den Händen von Winsens Bürgermeisterin Angelika Bode mit einem großen Pokal, einem Handball und den obligatorischen Champions-T-Shirts.

Aufgrund der rückläufigen Teilnehmerzahlen, diesmal waren 600 Handballer aus 47 Mannschaften und 23 Vereinen in Winsen dabei, musste der VfL Stade dreimal gegen die gastgebende HG Winsen und zweimal gegen den VfL Geesthacht spielen. "Das hat uns nicht besonders gestört", sagt Anneke Schumacher, "weil das Turnier einfach ganz viel Spaß macht. Kino, Schwimmbad und das ganze Drumherum ist genau das, was man zum Saisonabschluss erleben will. Es ist einfach ein schönes, stärkendes Gefühl für die Mannschaft."

Auf die Frage, ob sie Pfingsten 2012 wieder beim famila Elbe-Masters dabei sein wird, hat die Trainerin eine klare Antwort parat. "Natürlich, wir müssen im nächsten Jahr doch unseren ersten Platz verteidigen."

Internationales Flair nur auf Seiten der Schiedsrichter

Seinem internationalen Anspruch konnte das Jugendturnier bei seiner elften Auflage nur bedingt gerecht werden. Vier Teams aus Polen mussten in letzter Minute absagen, vor allem aufgrund der kaum zu finanzierenden Fahrtkosten. So blieben vier Schiedsrichter aus Dänemark die einzigen internationalen Gäste. Für das kommende Jahr erweitert der Jugend-Handballturnier-Verein (JHV) Winsen die bisher auf die A- bis C-Jugend begrenzte Ausschreibung erstmals um die weibliche und männliche D-Jugend.

Nationaler Spitzensport wurde in den Endspielen der weiblichen A- und B-Jugend geboten. Erst im Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft war zwei Wochen zuvor das A-Jugendteam des SV Todesfelde gescheitert. Der Auftritt in Winsen war für den Meister der Regionalliga Nordost auch ein wenig Therapie, nachdem die Nachricht von der schweren Erkrankung von Trainerin Gabi Nemeth vor dem Rückspiel im DM-Viertelfinale für einen Schock gesorgt hatte. Beim Elbe-Masters war Nemeth, die ihre Mädels seit der E-Jugend betreut, zumindest tagsüber wieder vor Ort. Die Erleichterung war der sympathischen Mannschaft um Jugendnationalspielerin Franziska Haupt förmlich anzumerken. Nach sechs überdeutlichen Siegen ließ Todesfelde auch im Endspiel der HG Winsen beim 21:5-Erfolg innerhalb von 20 Minuten nicht den Hauch einer Chance.

Eine erfolgreiche Titelverteidigung gelang den B-Mädchen der HG Winsen. Sie besiegten nach 1:4-Rückstand im Finale die TSG Bürgel noch mit 7:6. Am Finaltag bekam das Team der Trainer Thorben Marquardt und Jan Land Verstärkung durch DHB-Auswahlspielerin Kim Wahle, die tags zuvor mit der HSG Blomberg/Lippe Rang drei beim Final-Four-Turnier um die deutsche A-Jugend-Meisterschaft belegt hatte.