Mischlingshund stürmt in die Halle und unterbricht das Handball-Jugendturnier um den Christian-Harzer-Cup in Stade

Stade. Trula Diminidis und Kirsten Willmann waren aus Horneburg mit dem Fahrrad unterwegs. Die beiden Jugendtrainerinnen des VfL Stade nutzten ihren freien Tag, um Mischlingshund Lenny auszuführen und wollten vor allem das Handball-Jugendturnier um den Christian-Harzer-Cup besuchen. Die Fahrräder waren noch gar nicht richtig abgestellt, da hatte sich Lenny selbstständig gemacht und war in die Sporthalle Camper Höhe gestürmt. "Wir konnten gar nicht so schnell hinterherkommen", sagt Kirsten Willmann. Lenny, ein Mix aus Labrador und Boxer, sorgte für eine Unterbrechung des Spielbetriebs der weiblichen B-Jugendlichen.

Alle Beteiligten und Betroffenen nahmen den spontanen Besuch des Hundes mit viel Humor. "Das war der einzige Zwischenfall des dreitägigen Turniers", sagte Stades Handball-Abteilungsleiter Uwe Witt und lachte. 30 Mannschaften mit rund 300 Jugendlichen waren beim vierten Turnier um den Christian-Harzer-Cup angetreten. "Leider", so Uwe Witt, "haben Jugendliche aus Schweden ihre Reise nach Stade kurzfristig abgesagt." Der Grund ist die EHEC-Epidemie, die schwedischen Eltern hatten zu viel Bedenken, ihre Kinder nach Norddeutschland zu schicken", sagte Uwe Witt. Die Spielplangestalter Bernd Kühlcke und Michal Kobitzke mussten noch in der Nacht vor dem Turnierstart neue Spielpläne erstellen.

Das Jugend-Handballturnier des VfL Stade hat sich zum Ende einer Saison und vor den Sommerferien zu einem festen Termin gemausert, das Turnier wurde bereits zum vierten Mal ausgetragen. Von Anfang an ist Christian Harzer vom Deutschen Ring Sponsor der Veranstaltung. Der Versicherungsunternehmer aus Stade ließ es sich auch nicht nehmen, am Finaltag die Sieger zu küren und den nach seinem Namen benannten Pokal zu überreichen.

Die jugendlichen Handballer der Altersklassen D., C- und B-Jugend hatten ihren Auftritt in den drei Sporthallen Camper Höhe, Fröbelschule und Athenaeum. Die Endspiele liefen allesamt in der Halle Camper Höhe. Für die Organisatoren des Fördervereins um ihren Vorsitzenden Dieter Meyn war es erneut eine Herausforderung, das Treffen der jungen Handballer zu koordinieren. 250 Mädchen und Jungen übernachteten in Stade in Pavillons und in den Gymnstikräumen der Sporthallen. Für Frühstück und Abendessen sorgten letztmalig Ingrid Ratjens und Anke Burfeindt, die vier Jahre lang die Väter und Mütter der Spieler und Spielerinnen motivierten, um zu helfen. Mit Applaus wurden die beiden Frauen verabschiedet, sie haben die Organisation an Claudia van Zoest und Andrea Arendt abgegeben.

Zum Rahmenprogramm gehörte natürlich auch ein Besuch im Spaßbad Solemio in unmittelbarer Nachbarschaft der Camper Höhe, bei freiem Eintritt versteht sich. Die Trainer, Betreuer und Organisatoren kamen sich beim gemütlichen Grillabend näher. Und gab es um Mitternacht noch ein spontanes Geburtstagsständchen für Trixi Mohr vom VfL Stade, die 40 Jahre alt wurde.

Bei der weiblichen D-Jugend setzte sich sportlich der VfL Fredenbeck vor der JSG Altenwalde/Otterndorf und VfL Stade durch. Dabei ist Handball in Fredenbeck eher eine Männerdomäne, die Frauen drängen aber weiter nach vorn, in älteren Jahrgängen kooperieren beide Klubs. In Fredenbeck spielen die Jungen und in Stade werden die Mädchen besonders gefördert. Bei den Jungen heißt der Sieger im D-Jugendbereich VfL Stade, der das Turnier vor der HSG Bützfleth/Drochtersen gewann. Sieger in der C-Jugend wurden der VfL Stade bei den Mädchen und VfL Fredenbeck bei den Jungen. Die Pokal der B-Jugendlichen gingen bei den Mädchen an den HV Lüneburg und bei den Jungen an die HSG Wesertal.

Für den 5. Christian-Harzer-Cup wollen sich die Verantwortlichen Gedanken über die Altersstruktur machen. "Wir haben erhebliche Probleme, Mannschaften im D-Jugendbereich zu bekommen", sagte Uwe Witt.