In der Fußball-Oberliga kämpfen die SV Drochtersen/Assel und der FC Hansa Lüneburg um den Verbleib in Niedersachsens höchster Spielklasse

Drochtersen/Lüneburg. Für die Oberliga-Fußballer von der SV Drochtersen/Assel will sich die Lage einfach nicht entspannen. Ein 0:0 beim BSV Rehden war zuwenig, um die Abstiegszone zu verlassen und den FC Hansa Lüneburg wenigstens für einen Tag vom letzten Nichtabstiegsplatz zu verdrängen.

Trotzdem war Trainer Norbert Riedel nicht allzu unzufrieden. "Hätte man mir vor dem Spiel einen Punkt angeboten, ich hätte angenommen", sagte er. Nach Spielschluss trauerte er ein wenig den vergebenen Chancen nach. Ein Manko, das sich wie ein roter Faden durch die verkorkste Saison der Kehdinger zieht, und zum ersten vorzeitigen Trainerwechsel bei den Kehdingern in der Vereinsgeschichte führte. Rasche Erfolge kann der Nachfolger von Lars Jagemann noch nicht vorweisen, aber seine Handschrift wird schon deutlich. "Wir haben wieder zu Null gespielt. Unser Abwehrverhalten hat sich stark verbessert", verweist Norbert Riedel auf erste Auswirkungen seiner Arbeit. Mit 1:0 hatte Drochtersen/Assel vor einer Woche gegen Hansa Lüneburg gewonnen. Riedel: "Wir haben viele taktische Dinge angesprochen und geübt, speziell die Spieler in der Viererabwehrkette geschult." Darüber hinaus hat er in Sören Behrmann einen Spieler für die sogenannte Sechserposition gefunden, der die Aufgabe als "Staubsauger" vor der Abwehr zur Zufriedenheit des Trainers ausfüllt. Gegen Reden musste Behrmann verletzungsbedingt noch vor der Pause durch Fabian Völker ersetzt werden, der seine Sache ebenfalls gut machte. Norbert Riedel: "Unsere besten Chancen hatten wir in der zweiten Halbzeit, noch mit der letzten Aktion des Spiels hätten wir den Siegtreffer machen können."

FC Hansa Lüneburg machte gegen den Mitabstiegskandidaten SV Ramlingen/Ehlershausen durch den zweifachen Torschützen Luc N'Djock aus einem 0:2 zur Pause noch ein 2:2-Unentschieden, setzte sich durch den Punktgewinn drei Zähler von der SV Drochtersen/Assel ab. Als Vorteil im Fernduell um den Klassenerhalt könnte sich das vermeintlich leichtere Restprogramm der Kehdinger erweisen, die noch gegen die vier Vereine vom Tabellenende antreten müssen und von den Spitzenvereinen nur auf den VfL Osnabrück II und Goslarer SC treffen. Hansa Lüneburg dagegen bekommt es in sechs Auswärts- und nur drei Heimspielen noch mit dem VfL Osnabrück II, zweimal TuS Heeslingen, dem Goslarer SC und Eintracht Nordhorn - allesamt obere Tabellenhälfte - zu tun.

Doch die beiden Vereine dürfen sich nicht nur auf ihr Fernduell kaprizieren. Lachender Dritter könnte Arminia Hannover sein. Die Mannschaft vom Traditionsverein aus der Landeshauptstadt hat sich durch das 2:1 im Abstiegsduell gegen Eintracht Northeim an den Kehdingern vorbei auf Platz 15 verbessert.

TuS Güldenstern Stade konnte gegen den Goslarer SC lange gut mithalten, kassierte sieben Minuten vor Schluss durch einen umstrittenen Elfmeter den einzigen Gegentreffer zum 0:1 (0:0). Zu allem Überfluss kassierte auch noch Kristof Heitmann für sein vermeintliches Foul im Strafraum die rote Karte. Dabei hatten Maik van Huffel, Florian Höringer und Hasan Ramazanoglu drei hundertprozentige Torchancen, bei denen der Ball entweder noch von der Linie gekratzt wurde oder an die Querlatte prallte.

Trainer Martin König war sauer auf den Schiedsrichter. Er fand weder den Elfmeter berechtigt noch die rote Karte für Kristof Heitmann. "Es war ein ganz normaler Zweikampf, beide Spieler gingen zum Ball". Selbst die gegnerischen Spieler sollen über die Elfmeterentscheidung gelacht haben.