Aus für die Hamburg Sharks bei Bayer 04 Leverkusen im Achtelfinale um die deutsche Meisterschaft der Jugend-Basketball-Bundesliga U16

Harburg/Hittfeld. Riesengroß war die Enttäuschung bei den Nachwuchs-Basketballern der Hamburg Sharks nach dem Achtelfinal-Aus im Kampf um die deutsche Meisterschaft der Jugend-Bundesliga U 16 bei Bayer Leverkusen. Nach dem 58:58 im Hinspiel gab es für den Gruppenvierten der Hauptrunde Nord ein 62:84 beim Gruppensieger West aus Leverkusen.

Auch Tage nach dem Ausscheiden sind die Korbjäger aus Harburg und Hittfeld noch verärgert über das Zustandekommen der Niederlage. "Der Leverkusener Trainer ist nicht in erster Linie an der Ausbildung der Spieler interessiert, sondern am kurzfristigen Erfolg", sagte Sharks-Trainer Lars Mittwollen, der bemängelt, dass die Rheinländer mit der im Jugendbasketball verbotenen Zonenverteidigung gespielt hätten.

"Vom Regelwerk her ist es so, dass Mann gegen Mann gespielt werden muss. Und nur, wenn ein Aktiver ausmanövriert worden ist, darf ein weiterer Gegenspieler eingreifen", erklärt Mittwollen. Auch sogenanntes "Doppeln" (zwei gegen einen) ist nicht erlaubt. Hintergrund der Regel ist, dass im Nachwuchs-Basketball noch nicht eine derart große Wurfgenauigkeit herrscht, wie bei den "Großen".

Das Problem aber ist es, gegen die verbotene Deckungsvariante vorzugehen. "Die Schiedsrichter dürfen nur ermahnen. Wenn der Trainer nicht einsichtig ist und die Einhaltung der Regel nicht einfordert, ist im Prinzip nichts zu machen", beschreibt Mittwollen die "Sanktionslücke". Zur Umsetzung des Verbots könne ein Team einen Technischen Kommissar anfordern. Vor Jahresfrist hatte der Verband nach einem ähnlichen Vorkommnis - die Sharks unterlagen im Hinspiel gegen BiG Chemnitz - für das Rückspiel einen solchen Kommissar eingesetzt.

"Doch diesmal hätte uns das 300 Euro gekostet. Außerdem hätten wir es vor dem Spiel beantragen müssen und nach dem Hinspiel war nicht davon auszugehen, dass der Gegner derart gegen die Regel verstößt", so Mittwollen, der in dieser Angelegenheit ein Gespräch mit den zuständigen Bundestrainern Kay Blümel und Harald Stein anstrebt.

Trotz des Fehlens von Dominik Mönke und Hinspiel-Hauptkorbschütze Marco Koeppe (beide wegen Fußbruchs) kämpften sich die Sharks beim West-Meister nach Rückständen immer wieder heran. "Wir lagen des Öfteren mit etwa 20 Punkten Differenz zurück und verkürzten mehrmals auf acht Zähler Rückstand", erzählte Mittwollen, der seinen Schützlingen jedoch die Hoffnungslosigkeit dieser Aufholjagden nicht verbergen konnte. "Jedes Mal, wenn wir näher herankamen, setzte Leverkusen wieder verstärkt auf Zonendeckung und das war es dann", sagte Mittwollen, der sich auch vorstellen kann, dass die Regel möglicherweise gestrichen wird. "Dann müssten wir halt auch Zonenverteidigung einüben", so der Coach, für dessen Team Till Tegeler (17 Punkte), Serhat Aydogan (12) und René Kindzeka (11) am besten trafen.

Altersbedingt, da Jahrgang 1995, scheiden Aydogan, Kindzeka, Mönke, Steffen Grimme, Toni Nöldemann und Tobias Ries bei den Sharks aus und schließen sich dem Kooperationspartner Bramfelder SV in der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga U 19 an. Die verbliebenen neun U16-Cracks komplettieren mit derzeit 16 Neuzugängen, unter anderem Top-Talent Noel Okona (TSG Bergedorf), das Team für die Spielzeit 2011/12. "Dann kann für uns das Ziel nur deutsche Meisterschaft lauten", gibt Mittwollen vor.