Handball-Tabellenführer HF Springe wankt, fällt aber nicht und gewinnt 28:24. VfL Fredenbeck setzt sich auswärts beim THW Kiel II durch

Buxtehude/Buchholz. Die Handballfreunde Springe tanzten ausgelassen in der Sporthalle Auf dem Delm, und mit ihnen eine Reihe von Fans, die ihr Team zum Auswärtstreffen nach Beckdorf begleitet hatten. Der Tabellenführer der 3. Liga freute sich riesig über den 28:24 (15:11)-Sieg beim SV Beckdorf, mit dem sie ihre Führung in der Tabelle ausbauten, weil die bisher punktgleiche HSG Tarp/Wanderup in Oranienburg patzte und verlor. Die Jubelgesänge der Springer Handballfreunde spiegeln auch die Erleichterung nach diesem mühevoll erarbeiteten Sieg wider.

Der gastgebende SV Beckdorf trumpfte vor 400 Zuschauern vor allem in der zweiten Halbzeit auf. Und das ohne Rückraumspieler Mario Allendörfer, der nach einer roten Karte drei Spiele gesperrt ist. Auch wenn der Tabellenführer aus Springe mit einem 15:11-Vorsprung in die Halbzeit ging, gab sich die Beckdorfer Handballer nie auf. Sie kämpften sich wieder zurück, hatten den Vier-Tore-Rückstand nach 41 Minuten auf 17:18 reduziert und erzielten in der 46. Minute durch einen Siebenmeter von Ben Murray den 19:19-Ausgleich. Bei den Beckdorfer Zuschauern kam so richtig Stimmung auf. In der 49. Minute hieß es 20:20, das Spiel schien zugunsten der Hausherren zu kippen.

Die Handballfreunde Springe wankten, fielen aber nicht. Weil sie einfach in den letzten zehn Minuten clever und routiniert ihre Chancen nutzten, allen voran der Bundesliga erfahrene Spielertrainer Sven Lakenmacher, der seine Mitspieler immer wieder in Szene setzte.

Trainer Uwe Inderthal vom SV Beckdorf haderte besonders mit seiner Offensive. Mehrfach hatte seine Mannschaft die Möglichkeit, sich in der entscheidenden Schlussphase die Führung zu erkämpfen. Doch reihenweise vergaben die Beckdorfer gute Chancen. Die drei Rückraumschützen Till-Oliver Rudolphi, Stefan Völkers und Ben Murray scheiterten am guten Torwart Andreas Stange. Zufrieden konnte Trainer Inderthal eigentlich nur mit seinem Torhüter Thorsten Detjen sein, der 22 Bälle parierte. Der SV Beckdorf bleibt trotz der Niederlage Tabellensiebter in der 3. Liga und muss am kommenden Sonnabend bei der SG Kropp/Tetenhusen/Dithmarschen antreten.

Die Handballer des VfL Fredenbeck kehrten mit einem 36:30-Erfolg bei der zweiten Mannschaft des THW Kiel aus der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt zurück. Allerdings war Trainer Tomasz Malmon nur mit den beiden Punkten und der Spielweise seines Teams in den zweiten Halbzeit zufrieden. "Wir haben in Kiel zwei Gesichter gezeigt", sagte er. In der ersten Halbzeit war Tomasz Malmon vor allem mit der Abwehrleistung seiner Handballer nicht einverstanden. "wir waren viel zu passiv und haben die Kieler werfen lassen", kritisierte der Coach. Die Folge waren 18 Gegentreffer, die zum 18:18-Halbzeitstand führten. Die Fredenbecker kamen zunächst nicht mit der offensiveren Abwehrvariante /(3-2-1) des THW Kiel II zurecht.

Erst in den zweiten 30 Minuten lief das Spiel des Tabellenvierten aus Fredenbeck vor nur 150 Zuschauern besser. "Da haben wir guten Handball gespielt", sagte der Trainer, "es hat wieder Spaß gemacht." Die Abwehr mit einem überragenden Torhüter Marko Kaninck, der insgesamt 20 Bälle abwehrte, war aggressiv und packte entschlossener zu. Aufgrund dieser Leistung kam es immer wieder zu Tempogegenstößen. Und da zeichnete sich besonders Linksaußen Lukas Kraeft aus, der mit zwölf Toren der erfolgreichste Werfer seines Teams war. Viermal traf junge Fredenbecker vom Siebenmeterpunkt. Lukas Kraeft ist nach der Verletzung von Michael Schmidt, der am Meniskus operiert wurde und am Montag aus dem Buxtehuder Elbe Klinikum entlassen wird, einziger Außenspieler und konnte überzeugen.

Erstmals dabei nach vier Spielen Sperre war auch Kreisläufer Birger Tetzlaff, der vier Tore zum Sieg beisteuerte. Rückraumspieler Martin Stumps (sieben Tore) und Spielmacher Marcin Waryas (5) gehörten ebenfalls zu den erfolgreichsten Werfern. Zufrieden war Trainer Malmon auch mit seinem Youngster Lars Kratzenberg, den er in der Schlussphase um Rückraum einsetzte und der einen Treffer erzielte.

Der VfL Fredenbeck bleibt nach dem zweiten Sieg im Jahre 2011 Tabellenvierter der 3. Liga und will diesen Platz auch am kommenden Sonnabend im Heimspiel gegen den HSV Peenetal Loitz (19.30 Uhr, Geestlandhalle) ausbauen.