Im Spitzenspiel der Bundesliga verliert der Buxtehuder SV gegen den Tabellenführer Thüringer HC mit 24:27

Buxtehude. Die Erwartungshaltung war hoch vor dem Gipfeltreffen der Handball-Frauen in der Bundesliga. Mit einem Sieg gegen den Favoriten Thüringer HC hätte der Buxtehuder SV erstmals die Tabellenspitze übernehmen können. Und mit 1638 Zuschauen war die Halle Nord auch ausverkauft. Auch wenn der Thüringer HC am Ende mit 27:24 (15:12) den ersten Platz behauptete, waren die Fans nicht enttäuscht. Die 80 Anhänger des Thüringer HC ohnehin nicht, und die Buxtehuder Zuschauer durften sich über ein echtes Spitzenspiel freuen..

Buxtehudes Trainer Dirk Leun und auch Herbert Müller vom Thüringer HC waren sich einig, ein Spiel auf höchstem Niveau gesehen zu haben. "Wir hatten die Möglichkeit zum Sieg, haben unsere Möglichkeiten aber nicht genutzt", sagte Dirk Leun. Als Grund nannte er die exzellent besetzte Mannschaft des Thüringer HC, die er im Vorfeld der Topbegegnung als bestes Bundesligateam bezeichnet hatte. "Wir werden aus unseren Fehlern lernen", sagte der BSV-Coach, der Leidenschaft, Kampf und Tempo dieser Partie betonte. Herbert Müller sagte, dass unterm Strich das Publikum und der deutsche Damenhandball der Gewinner seien, weil beide Mannschaften heute als Sieger vom Platz hätten gehen können.

Und da hatte der Thüringer Coach Recht. Nach einem furiosen Start der Gastgeberinnen mit einer 7:5-Führung kam der Spitzenreiter erst nach einer Viertelstunde zum Ausgleich und konnte sich bis zum Halbzeitpfiff mit 15:12 eine Führung erarbeiten. Vor allem der Rückraum des Thüringer HC präsentierte sich in Topform.

Die Begegnung auf einem sportlich hohen Niveau sollte aber noch spannender werden, auch wenn die Gäste aus Bad Langensalza zu Beginn des zweiten Abschnitts ihren Vorsprung auf vier Tore ausbauten.

Der Buxtehuder SV kam aber zurück, kämpfte unermüdlich und drehte die Partie mit einem 8:2 Lauf innerhalb von 15 Minuten in eine eigene Führung (21:19) um. Der Thüringer HC wankte, blieb 13 Minuten ohne einen Torerfolg. Die 1600 Zuschauer in der "Hölle Nord" peitschten ihr Team nach vorne, aber immer, wenn der BSV die Möglichkeit hatte, den Vorsprung auszubauen, scheiterte das Team.

Stattdessen berappelte sich der Thüringer HC, zeigte eindrucksvoll, warum dieses Team an der Spitze der Bundesliga steht und Meisterschaftsfavorit Nummer eins ist. Vor allem Mannschaftsführerin Kerstin Wohlbold (sieben Tore) und die treffsichere Katrin Engel (8/2) waren die Erfolgsgaranten und brachten ihr Team zurück auf die Siegerstraße. Auch Torhüter Maike März hatte mit ihren Paraden entscheidenden Anteil am Erfolg. "Wir haben viele leichte Tore aus der schnellen Mitte und aus der Distanz bekommen", sagte Dirk Leun. Der Trainer betonte, dass sein Team jetzt wisse, was noch fehle und woran künftig gearbeitet werden müsse. Der Thüringer HC bleibt auch beim achten Auswärtsauftritt in der Handball-Bundesliga ungeschlagen. Der Buxtehuder SV bleibt Zweiter.

Die Statistik

Die Tore: Randy Bülau (6), Stefanie Melbeck (6/1), Josephine Techert (5), Isabell Klein (3/1), Diane Lamein (3), Susanne Petersen (1)