Handballer des VfL Fredenbeck gewinnen Spitzenspiel mit 29:23 gegen Tarp-Wanderup. SV Beckdorf überrascht mit 27:26-Auswärtssieg in Flensburg

Fredenbeck/Beckdorf. Die HSG Tarp-Wanderup kam als Tabellenzweiter der 3. Liga Nord mit den wenigsten Minuspunkten in die Geestlandhalle. Und so traten die Akteure aus dem hohen Norden Schleswig-Holsteins auch gegen den Tabellenvierten VfL Fredenbeck auf. Mit eine aggressiven Deckung und schnellem Tempohandball beeindruckte die junge Mannschaft von Trainer Kai Nielsen und führte nach gut zehn Minuten mit 7:2. Auf den zunächst spärlich besetzten Rängen rumorte es, die meisten Fans und auch Experten schienen das Spiel schon abgehakt zu haben. Sollte es die erste Saisonniederlage in eigener Halle werden?

Trainer Tomasz Malmon blieb ruhig an der Seitenlinie, wie es seine Art nun mal ist. Er vertraute seiner Mannschaft. Und die Fredenbecker kämpften sich zurück, egalisierten den Rückstand bis zur Halbzeitpause auf 14:14 und kehrten in den zweiten 30 Minuten mit Schwung und Dynamik zurück. Und von da an hatte das Team aus Tarp verspielt. Am Ende jubelten die Fans über einen grandiosen 29:23-Erfolg.

Zu diesem Zeitpunkt war die Geestlandhalle auch mit 800 Zuschauern gut gefüllt, wie es sich für ein Spitzenspiel der 3. Liga gehört. Die Weihnachtsmärkte in Fredenbeck und Stade und vielen anderen kleinen Orten hatten zunächst für einen zögerlichen Besuch gesorgt. Später war die Stimmung am Tag vor dem 1. Advent aber umso fröhlicher. Trainer Tomasz Malmon sprach mit Stolz von seiner Mannschaft. "Das war die bisher beste Saisonleistung", sagte er. Die Abwehr stand felsenfest, war aggressiv, im Angriff überzeugten die Fredenbecker ebenfalls.

Die Tarper hatten wenig dagegenzusetzen. "Meine Mannschaft wollte heute nicht gewinnen", sagte Tarps Trainer. Tomasz Malmon lobte sein gesamtes Team, wollte niemanden hervorheben. Aber dennoch drückten einige Fredenbecker Handballer dieser Spitzenbegegnung ihren Stempel auf. Allen voran Torhüter Marko Kaninck. Der Mann zwischen den Pfosten hielt souverän, viele sprachen vom besten Spiel, Synonyme wie Weltklasse und Super waren zu hören.

Lukas Kraeft, der junge Linksaußen, kam für Michael Schmidt (zwei Zeitstrafen) und nutzte seine Chance. Mit sieben Treffern avancierte er zum besten Torschützen, verwandelte eiskalt die Siebenmeter, nachdem Maik Heinemann in den Anfangsminuten mit einem Strafwurf scheiterte. Auch Timo Meyn muss erwähnt werden. 14 Tage lag er mit Fieber im Bett. Das fehlende Training war dem Linkshänder nicht anzumerken, auch wenn am Ende die Kraft nachließ. "Wir haben als Mannschaft gewonnen", freute sich Tomasz Malmon. Wenn am nächsten Wochenende auch noch auswärts der Knoten in Bad Doberan platzt, dann kann in 14 Tagen im letzten Spiel des Jahres das Spitzenspiel gegen Tabellenführer HF Springe steigen.

Auch der SV Beckdorf hatte es mit einem Gegner aus Schleswig-Holstein zu tun. In der Tabelle war die zweite Mannschaft vom Bundesligaverein SG Flensburg/Handewitt noch punktgleicher Nachbar, hatte noch kein Spiel in eigener Halle verloren. Nach dem Schlusspfiff hatte sich der SV Beckdorf mit einem 27:26 (12:10) vom Gegner abgesetzt und der als besonders heimstark geltenden Bundesliga-Reserve die erste Heimniederlage beigebracht. Das hatte nicht einmal Spitzenreiter HF Springe fertiggebracht.

"Diesen Sieg haben wir einer starken Abwehrleistung zu verdanken. Unser Torwart Thorsten Detjen war der überragende Spieler", lobte Trainer Uwe Inderthal, dessen Team fast die gesamte Spielzeit in Führung lag.

Die Tore für den VfL Fredenbeck: Lukas Kraeft (7/2), Pascal Czaplinksi (4), Vito Clemens (4), Ghenadi Golovici (4), Birger Tetzlaff (3), Timo Meyn (3), Maik Heinemann, Marcin Waryas und Michael Schmidt (je 1).

Die Tore für den SV Beckdorf: Mario Allendörfer (9), Stefan Völkers (6), Ben Murray (2/2), Michael Krupski, Markus Bowe, Hendrik Klindworth, Till-Oliver Rudolphi, Patrick Ranzenberger (je 2)