Buxtehudes Handball-Damen besiegen SGH Rosengarten-Buchholz vor 850 Zuschauern

Buchholz/. Buxtehude Dirk Leun, Trainer der Buxtehuder Handball-Frauen, macht keinen Hehl daraus. "Natascha Kotenko hätte ich gern in meiner Mannschaft gehabt." Als er vor zwei Jahren zum Buxtehuder SV wechselte, hatte die Rückraumspielerin aus der Ukraine, die acht Jahre das BSV-Trikot trug, schon bei der SGH Rosengarten zugesagt. Natascha Kotenko stand zu ihrem Wort - für die SGH Rosengarten-Buchholz ein Glücksfall.

Wie wichtig die frühere Nationalspielerin der Ukraine für den Bundesliga-Aufsteiger ist, zeigte sie im Bundesliga-Derby gegen den Buxtehuder SV. Die 36 Jahre alte Handballerin, die inzwischen Mutter eines Sohnes ist und mit Ehemann Igor Kotenko in Buxtehude lebt, war auffälligste Akteurin im ersten Aufeinandertreffen der beiden Nachbarvereine in einem Pflichtspiel. Mit acht Treffern war sie beste Werferin ihres Teams, die 19:29-Niederlage der SGH Rosengarten-Buchholz vor der Rekordkulisse von 850 Zuschauern in der Buchholzer Nordheidehalle konnte sie nicht aber nicht verhindern.

Nur 30 Kilometer auseinander liegen die beiden Bundesligaklubs. Der sportliche Unterschied ist allerdings gravierender. Während Buxtehude in der Bundesliga den Rekordstart mit dem Sieg auf 20:2 Punkte ausbaute und weiter mit Thüringer HC an der Spitze steht, gibt es für den Überraschungsaufsteiger nur ein Ziel, den Klassenerhalt. Die beiden Klubs unterscheiden sich auch finanziell, die SGH Rosengarten ist mit dem kleinsten Etat der Liga in das Abenteuer Bundesliga gestartet. Alle Spielerinnen sind voll berufstätig, trainieren viermal in der Woche und müssen sich die Halle auch noch teilen. Da hat der Buxtehuder SV andere Voraussetzungen, das Team trainiert achtmal wöchentlich und strebt das Play-off-Halbfinale an.

Deshalb hielt sich die Enttäuschung nach der 19:29-Niederlage, die sich schon zur Halbzeitpause mit einem 6:14-Rücksstand abzeichnete, auch in Grenzen. "Natürlich haben wir auf ein knapperes Ergebnis gehofft. Letztlich sind die zehn Tore Differenz aber standesgemäß", sagte Trainer Martin Hug, "in der ersten Halbzeit haben wir viele Großchancen ungenutzt gelassen." Er lobte aber die Moral seiner Frauen, die sich in der zweiten Halbzeit noch mal richtig reingehängt und die zweite Hälfte nur mit zwei Toren verloren haben.

"Mit komplettem Kader haben wir uns die Kräfte gut einteilen können", sagte Dirk Leun, "auch die Youngster haben viel Spielzeit bekommen und gute Leistungen gezeigt." Leun bedankte sich für die großartige Unterstützung bei den BSV-Fans. "Ihr wart das Beste im Europapokal gegen Esbjerg", rief er ihnen zu und ergänzte mit Blick auf seinen Trainerkollegen: "Ich wünsche mir noch viele solcher Derbys." Dem konnte Martin Hug mit einem Schmunzeln nur entgegnen: "Diesem Wunsch würden wir nur zu gern Folge leisten."

Die Tore, Rosengarten-Buchholz: Natascha Kotenko (8/2), Sandra Heinzelmann, Svenja Rix (je 3), Elena Nendza (2), Julia Harms, Kim Pleß, Christina Vogt (je 1); Buxtehude: Stefanie Melbeck (8/2), Lone Fischer (7), Randy Bülau, Isabell Klein, Kaja Schmäschke (je 3), Diane Lamein, Friederike Lütz, Jessica Oldenburg, Jana Stapelfeldt, Josephine Techert (je 1)