Buxtehuder Handballerin gastiert mit dem BSV im Europacup beim Team Esbjerg. Die Linkshänderin hofft auf viele Fans ihrer ehemaligen Wahlheimat

Buxtehude. Vor gut einem halben Jahr spielte Stefanie Melbeck noch in Dänemark in der Ersten Liga. Am Sonntag kehrt die Linkshänderin mit dem Buxtehuder SV zurück an ihre alte Wirkungsstätte - zumindest in unmittelbarer Nähe. "Ich hoffe", so sagt die Handballerin, "dass viele dänische Fans kommen und uns unterstützen." Kolding und Esbjerg liegen gerade einmal 45 Kilometer auseinander. Und genau wie in Buxtehude genießt Stefanie Melbeck hohes Ansehen bei ihren Fans. Wenn der Buxtehuder SV am Sonntag um 14 Uhr beim Team Esbjerg zum Rückspiel in der dritten Runde des EHF-Pokals antritt, mutiert die Begegnung wohl zu einem Heimspiel für die Dänemark-Legionärin, die zuletzt drei Jahre in der weltbesten Liga beim KIF Vejen Kolding spielte.

Kräftige Unterstützung dürfen die Bundesliga-Handballerinnen auch aus Buxtehude erwarten. Drei Reisebusse fahren am Sonntag in aller Frühe nach Skandinavien, dazu kommen eine Vielzahl von BSV-Anhängern, die zum kurzen Europacup-Trip mit dem Auto anreisen. Der Buxtehuder hat einen Bus mit Sponsoren und Förderer besetzt, die ihr jährliches Zusammentreffen jetzt in Esbjerg stattfinden lassen. Auf der Rückfahrt wird in Flensburg gehalten und gemeinsam gegessen.

Sportlich ist der Buxtehuder SV bestens gewappnet für das Rückspiel in Esbjerg, um den Vier-Tore-Vorsprung aus dem Hinspiel (29:25) zu verteidigen und in das Achtelfinale einzuziehen. Auch Stefanie Melbeck läuft. Schon im Hinspiel war sie eine der Leistungsträgerinnen, obwohl sie sich wenige Tage beim Sieg gegen Meister Leipzig zuvor einen Bänderriss im Fuß zugezogen hatte. "Bei gewissen Belastungen zwickt es zwar noch", sagt die Rückraumspielerin, "aber spielen kann ich." Auch Diane Lamein musste aufgrund einer Leistenzerrung ihr Trainingspensum reduzieren. Die Kreisläuferin und holländische Nationalspielerin wird am Sonntag mit einer speziellen Thermohose auflaufen. Am Donnerstag hatte die Mannschaft trainingsfrei, um gut ausgeruht in dieses Europacup-Spiel zu gehen. Schon am Sonnabend reist die Mannschaft nach Dänemark, trainiert dort noch einmal, um die Halle kennenzulernen.

Für Trainer Dirk Leun ist das Rückspiel völlig offen. "Die Chance stehen 50 zu 50", sagt der Coach. Beide Mannschaften begegnen sich auf Augenhöhe, "Kleinigkeiten werden das Spiel entscheiden", sagt Dirk Leun. Seine Damen können ohnehin selbstbewusst in Dänemark antreten. "Auch eine Niederlage würde uns nicht umhauen", so der Buxtehuder Trainer. Die Bilanz in dieser Saison mit 18:2 Punkten in der Bundesliga (nur eine Niederlage) und drei Siegen im Europacup kann sich sehen lassen.

Und Dirk Leun sieht in seiner Mannschaft noch viel mehr Potenzial, als sie beim 29:25-Erfolg im Hinspiel gezeigt hat. "Wir nicht die Leistung gebracht, wie es im Idealfall möglich gewesen wäre", sagt Dirk Leun. Sein Team habe sich 18 technische Fehler geleistet.

Besonders erfreut ist der Buxtehuder Trainer über die Entwicklung seiner Mannschaft. "Wir können jetzt Tore aus dem Nichts machen", sagt Dirk Leun. Zudem hat die Mannschaft deutlich das Umschaltspiel verbessert. "Wir erzielen 25 Prozent unserer Tore aus Situationen, in denen blitzschnell von Abwehr auf Angriff umgeschaltet wird", sagt Dirk Leun. Nutznießerin dieser Entwicklung ist vor allem Lone Fischer.

Entscheidender Grund ist die Ruhe, die der Trainer und seine Handballerinnen haben, um sich sportlich weiter zu entwickeln. "Wir haben eine sehr homogene Mannschaft", sagt der Trainer, "sind in der Breite gut aufgestellt, können viel variieren und sind eingespielt."