Rückkehrer aus Amerika unterschreibt Profivertrag in Cuxhaven

Stade. Nach vier Jahren in den Vereinigten Staaten von Amerika ist Basketballer Richard Fröhlich zurück in Deutschland. Der beim VfL Stade ausgebildete Spieler und Bruder von Deutschlands bekanntester Basketballerin Linda Fröhlich-Todd unterschrieb beim Zweitligisten Cuxhaven BasCats im Sommer seinen ersten Profivertrag. Für ein Jahr geht der als Flügel- oder Centerspieler einsetzbare Oldendorfer nun zunächst einmal für Cuxhaven auf Korbjagd. Und danach? "Dann sehen wir al weiter", sagte Richard Fröhlich.

Zwei Trainingseinheiten pro Tag - morgens Wurftraining, abends Teamtraining - stehen auf dem straffen Programm der ambitionierten Cuxhavener, dazwischen geht es noch in den Kraftraum. "Wenn ich mit Herz spiele, werde ich meine Einsatzzeiten bekommen", hofft Fröhlich, der im ersten Spiel gegen Paderborn (71:79-Niederlage) noch nicht eingesetzt wurde.

In Amerika hatte Richard Fröhlich keine Bindung zu den Trainern gefunden

In Cuxhaven will er den Spaß am Basketballspielen zurück gewinnen, der ihm zuletzt verloren gegangen war. In den USA kam die Freude am Sport in den letzten beiden Jahren entschieden zu kurz, nachdem Richard Fröhlich vom Citrus Junior College in der Nähe von Los Angeles an die University of Texas in San Antonio gewechselt war. "Ich habe keine Bindung zu den Trainern gefunden", erzählt Fröhlich, "wir haben nach dem Training sehr wenig miteinander geredet."

Insgesamt sei ihm alles sehr oberflächlich vorgekommen und in der wenigen Einsatzzeit, die er bekam -in beiden Jahren waren es um die acht Minuten pro Spiel - hätte er nur verteidigen dürfen. "Aus der Mitteldistanz zu werfen, war mir verboten worden", so Richard Fröhlich weiter. "Es lief alles sehr mechanisch ab." Diese Mechanik wieder abzulegen, sei derzeit seine Hauptaufgabe, damit er in Cuxhaven richtig Tritt zu fassen könne.

Gegen den VfL Stade war der Rückkehrer aufgeregter als sonst

Trotz der sportlichen Enttäuschung hat Richard Fröhlich den Schritt in die USA nie bereut: "Ich bin menschlich mit den Mitspielern gut klar gekommen", sagt er. "Außerdem habe ich mich mental und physisch stark weiterentwickelt." Insbesondere der physische Aspekt müsste ihm nun bei den Spielen in der 2. Liga weiterhelfen. Außerdem nutzte Fröhlich die Studienzeit in Amerika, um einen Abschluss in Soziologie zu machen, zu dem ihm nur noch ein Praktikum fehlt.

Einen emotionalen Abend erlebte Fröhlich zuletzt in der Vorbereitung, als es in Stade gegen seinen ehemaligen Trainer Matthias Weber und einige ehemalige Mannschaftskameraden ging. "Ich war aufgeregter, als gegen die Erstligisten, gegen die wir auch noch in der Vorbereitung gespielt haben", so Fröhlich, der von der Qualität der Stader Mannschaft überrascht war. "Hier hat sich einiges zum Besseren verändert", meint er, "angefangen bei der neuen Spielhalle."

In der Sporthalle des Vincent-Lübeck-Gymnasiums statt am Bockhorster Weg zu spielen, sei schon ein merkwürdiges Gefühl gewesen. Als das Spielendlich losging, war die Aufregung allerdings schnell verflogen. "Ich fand, es war ein gutes Spiel mit einigen Highlights", so sein Fazit über den 20-Punkte-Sieg seiner Cuxhavener Mannschaft. Insbesondere eine Szene wird ihm noch lange im Gedächtnis bleiben. Stades Amerikaner Modie Johnson sprang über einen Cuxhavener Spieler und vollendete kraftvoll mit einem Dunking. Fröhlich: "So etwas habe ich selbst in den USA nicht gesehen." Modie Johnson hatte also schon mal den richtigen Willkommensgruß für Richard Fröhlich parat.