700 Zuschauer sahen beim 36:23-Kantersieg gegen Stralsund in der Geestlandhalle eine Handballgala ihres Vereins

Fredenbeck. Die Zufriedenheit war allen anzusehen in der Geestlandhalle. Vereinsvorsitzender Klaus Wick klatschte seine Handballer des VfL Fredenbeck nach dem überzeugenden 36:23-Sieg im ersten Heimspiel der neuen Drittligasaison alle einzeln ab. Geschäftsführer Wolfgang Lehmann sprach von einer Werbung für den Handballsport und die rund 700 Zuschauer durften sich neben der sportlichen Glanzleistung auch über 100 Liter Freibier freuen, die der Verein spendierte.

Wenn das Spiel der 3. Liga Nord ein Prädikat erhalten müsste, dann würde das Ergebnis eindeutig sein: überzeugend. Auch wenn die Gegner vom Stralsunder HV, die mit zwei Siegen angereist waren, nach 20 Minuten ohne ihren Spielmacher Martin Brandt auskommen mussten. Nach einem Foulspiel sah der Stralsunder die rote Karte und musste auf der Tribüne zugucken, wie seine Mannschaft vom Gastgeber regelrecht an die Wand gespielt wurde.

Bis zum Ausscheiden von Martin Brandt war das Aufeinandertreffen der beiden ehemaligen Bundesligaklubs eine Begegnung auf Augenhöhe. Der Bruch nach der roten Karte war deutlich zu erkennen.

Das Team von Trainer Tomasz Malmon ließ sich nicht mehr aufhalten. Konstant in Angriff und Abwehr blieben die Fredenbecker Hausherren bis zum Schlusspfiff hoch konzentriert und schossen den Stralsunder HV regelrecht aus der Geestlandhalle. Die bissige Abwehr um die beiden hervorragenden Torhüter Marko Kaninck und Björn Scholvin legte den Grundstein. Im Angriff hielten die Fredenbecker das Tempo über 60 Minuten hoch - und feierten im ersten Heimspiel einen Kantersieg.

Trainer Tomasz Malmon war hochzufrieden, blieb seinem Motto aber treu und sprach von einer Teamleistung. Und da hatte er zweifelsohne Recht. Auch wenn der eine oder andere Spieler immer wieder Akzente setzte.

Der junge Lukas Kraeft bewies seine Stärke bei Siebenmetern. Obwohl der Außerspieler erst in der Schlussphase zum Einsatz kam, schickte Tomasz Malmon Lukas Kraeft immer auf das Feld, wenn es einen Strafwurf gab. Fünfmal verwandelte das Talent kaltschnäuzig, den sechsten Siebenmeter verwarf er. Aber da war die Entscheidung längst gefallen. Überzeugend auch die beiden Außenspieler, Neuzugang Ghenadi Golovici (5/1) und Michael Schmidt (7/1). Linkshänder Martin Stumps entwickelte sich mit sieben Toren zum besten Rückraumschützen, Spielmacher Marcin Waryas stand ihm mit fünf Treffern kaum nach. Tomasz Malmon konnte bringen, wen er wollte, das Tempo und die Aggressivität ließen nicht nach. Schon zur Halbzeitpause hatten sich die Fredenbecker einen 17:11-Vorsprung erarbeitet.

Die rund 700 Zuschauer erlebten eine Handball-Gala ihres Teams, die Lust auf mehr macht. Mit 5:1 Punkten hat sich der VfL Fredenbeck auf den vierten Tabellenplatz der 3. Liga vorgearbeitet und ist neben Tabellenführer HF Springe das einzige Team, das noch ungeschlagen ist.

Die Tore: Martin Stumps (7), Michael Schmidt (7/1), Lucas Kraeft (5/5), Ghenadi Golovici (5/1), Marcin Waryas (4), Birger Tetzlaff (3), Pascal Czaplinski (2), Vito Clemens (2), Maik Heinemann (1),