Hochspringer aus Wiepenkathen wird mit 2,12 Meter norddeutscher Meister . Weitere Titel für Xenia Rahn und Michael Hamann

Wiepenkathen. Wenn ein Athlet selbst die kühnsten Erwartungen seines Trainers übertrifft, ist das eine ganz besondere Freude. Hochspringer Alexander Klintworth vom TSV Wiepenkathen hatte Ende Mai beim Leichtathletik-Meeting des SV Weder Bremen angedeutet, dass er in Bereiche um die 2,10 Meter vorstoßen kann. Danach folgte jedoch eine längere Durststrecke, in der der 18-Jährige aufgrund von Problemen am Sprungfuß oder miserabler äußeren Bedingungen unter seinem Niveau blieb. Umso größer war jetzt die Genugtuung, als er bei den norddeutschen Meisterschaften in Dessau (Sachsen-Anhalt) nicht nur seinen A-Jugend-Titel erfolgreich verteidigte, sondern mit 2,12 Meter eine neue persönliche Bestleistung aufstellte. "Das ist von mir in dieser Form nicht erwartet worden", zollte Trainer Gerd Prinzler seinem Top-Athleten höchste Anerkennung.

Klintworth, der die 13. Klasse des Athenaeums in Stade besucht, verbesserte den 30 Jahre alten Stader Kreisrekord um vier Zentimeter, stellte den Bezirksrekord von 1993 ein und rückte auf Platz zwei der deutschen Bestenliste vor. Dabei hatte sich Lokalmatador Christian Heinze (1. LC Dessau) bis zur Höhe von zwei Metern noch Hoffnungen auf einen Heimsieg gemacht. Dann jedoch meisterte Klintworth die 2,03 Meter im ersten und die 2,07 Meter im dritten Versuch. Doch das sollte erst der Anfang sein. Bei Temperaturen von 32 Grad nahm der Abiturient die nächsten Höhen von 2,10 und 2,12 Metern jeweils im ersten Versuch. Selbst 2,14 Meter hätte der norddeutsche Jugendmeister im zweiten Anlauf fast geknackt. Seinen nächsten Start bestreitet Klintworth am 5. September beim Vereinssportfest des TSV Wiepenkathen statt. "Da können unsere Lütten mal sehen, wie hoch einer von ihnen kommen kann", freut sich Gerd Prinzler auf den Heimauftritt.

Klintworth war bei weitem nicht der einzige Nachwuchsleichtathlet aus der Region, der sich in Dessau in Szene setzen konnte. Zwei Athleten des MTV Hanstedt gewannen bei fünf Starts drei Nordtitel, fügten jeweils einen zweiten und dritten Platz hinzu. Die 19 Jahre alte Mehrkämpferin Xenia Rahn zeigte es einmal mehr den Spezialistinnen. Sie siegte im Weitsprung (5,77 Meter) und über 100-Meter-Hürden (14,51 sek.) und gewann Bronze mit dem 600-Gramm-Speer (40,82 Meter). Ähnlich erfolgreich agierte ihr gleichaltriger Vereinskamerad Tim Kelly Pahnke. Der Hürdenspezialist wurde Vizemeister im Weitsprung (6,64 Meter) und holte sich dann in persönlicher Bestzeit den Nordtitel über 400 Meter (49,67 sek.).

Einen hervorragenden Eindruck hinterließ Sprinttalent Michael Hamann (LG HNF Hamburg). Der 16 Jahre alte B-Jugendliche holte sich gegen die bis zu drei Jahre ältere A-Jugend-Konkurrenz die Silbermedaille über 100 Meter (11,21 sek.) und wurde überraschend norddeutscher Meister im 200-Meter-Sprint (22,88 sek.). Dabei profitierte er von der Nachlässigkeit von Luca Bode (LG Braunschweig), der den Vorlauf zu locker anging und nur im B-Endlauf landete. Die Bronzemedaille im Weitsprung holte sich Rafael Maksimowski (HNF/6,35 Meter).

Weitere Ergebnisse: Weibliche Jugend A: 400-Meter-Hürden: 7. Jana Löhden 73,69 sek.; 4x100-Meter-Staffel: 3. Buxtehuder SV (Jessica Holst, Michelle Wenzel, Jana Witt, Jana Löhden) 53,73 sek.; Diskuswurf: 5. Michelle Wenzel 26,20 m; Hammerwurf: 7. Wenzel 37,40 m. Schülerinnen W15: Hochsprung: 3. Luisa Brillert 1,55 m; Stabhochsprung: 7. Karolin Wallat 2,40 m; Speewurf: 8. Franziska Fuchs (alle Buxtehuder SV) 33,45 m