Trainerwechsel: Der Fußball-Landesligist feuert Trainer Norbert Riedel und setzt jetzt wieder auf dessen Vorgänger Lars Jagemann.

Drochtersen. So mancher Trainerwechsel in der Fußball-Landesliga Lüneburg hat in dieser Saison schon für Gesprächsstoff gesorgt. Das wird nach der jüngsten Trainerentlassung nicht anders sein. Rigo Gooßen, Vereinschef der SV Drochtersen/Assel, hat die Trennung des Vereins von Trainer Norbert Riedel erklärt. Als Nachfolger bestimmte er dessen Vorgänger Lars Jagemann. Erst vor gut einem Jahr hatte Norbert Riedel die sportliche Verantwortung bei den Kehdingern übernommen und Lars Jagemann abgelöst, der davor als Torjäger und sechseinhalb Jahre als Spielertrainer und Trainer bei der SV Drochtersen/Assel in Diensten gewesen war. Zuletzt hatte er Aufgaben im Management des Vereins wahrgenommen.

"Mein Gefühl hat mir gesagt, dass Norbert Riedel die Mannschaft nicht so erreicht hat, wie es in unserer Lage notwendig wäre", begründete Gooßen die vorzeitige und für viele überraschende Trennung vom Trainer. Mit dem bisherigen Saisonverlauf sei er nicht zufrieden. Gooßen: "Dass wir an der Spitze der Tabelle stehen, ist ein trügerisches Bild. Die Bedenken, dass wir unser Ziel, nämlich die Meisterschaft und den direkten Wiederaufstieg in die Oberliga, vielleicht doch noch verspielen, waren einfach zu groß." Aus dem Wettbewerb um den Bezirkspokal haben sich die Kehdinger am vergangenen Wochenende mit einem 5:6 nach Elfmeterschießen im Halbfinale gegen TB Uphusen bereits verabschiedet. Um den Titel in der Landesliga Lüneburg sind noch vier Vereine aussichtsreich im Rennen, die SV Drochtersen/Assel, TB Uphusen, TuS Celle FC und Blau-Weiß Bornreihe. Außer TB Uphusen haben alle die Lizenz für die Oberliga beantragt. Der Tabellenzweite oder Dritte kann den Aufstieg in die Oberliga über die Relegation schaffen. Die erneute Verpflichtung von Jagemann sei kein Schnellschuss, so Gooßen. Der Vereinschef: "Er soll die Mannschaft auch in der kommenden Saison trainieren."

Den kommenden Spieltag eröffnen am heutigen Freitag um 19.30 Uhr auf der Camper Höhe in Stade TuS Güldenstern und der MTV Moisburg. Dabei kann Güldenstern der Begegnung entspannt entgegensehen, obwohl und gerade auch weil es zuletzt nicht gut lief. Nach dem 1:1-Unentschieden bei der Eintracht Lüneburg und dem 0:3 gegen Teutonia Uelzen steht so gut wie fest, dass in Sachen Meisterschaft und Aufstieg für die Stader nichts mehr geht. Aber auch mit dem Abstiegskampf hat Güldenstern nichts mehr zu tun.

Ganz im Gegenteil zum Gegner - der MTV Moisburg befindet sich seit Beginn der Spielserie 2011/2012 im mühsamen Kampf um den Klassenerhalt und hat seit 18 Spieltagen die Abstiegszone nicht verlassen. Die beste Platzierung war Rang neun am neunten Spieltag. Neun Punkt sind es derzeit bis zum rettenden Ufer. Gegenüber den vier anderen Mannschaften auf den Abstiegsplätzen hat der MTV Moisburg noch zwei Spiele mehr auszutragen, kann sich also immer noch aus eigener Kraft aus dem Abstiegsstrudel befreien.

Die SV Drochtersen/Assel bekommt es am Sonntag, 15 Uhr, auswärts mit dem Abstiegskandidaten FC Hagen/Uthlede tun. Auch der VfL Stade, in Sachen Meisterschaft und Auf- und Abstieg genauso unbelastet wie Stadtrivale TuS Güldenstern, trifft beim TSV Etelsen auf einen Gegner, der noch um die Klasse kämpfen muss. Heimrecht genießt von den vier Mannschaften aus dem Landkreis Stade am Sonntag nur die SV Ahlerstedt/Ottendorf, die mit dem Vorletzten FC Rot-Weiß Wesermünde ebenfalls auf einen Gegner aus dem Tabellenkeller antritt.