Bundesliga-Handballerinnen besiegen Bayer Leverkusen mit 36:31 und wollen am Sonntag den zweiten Tabellenplatz gegen SVG Celle verteidigen

Buxtehude. Auch wenn viele Komplimente zu gut gemeinten Floskeln des Gegners gehören, nahm Dirk Leun das Lob von Andreas Thiel mit einer gewissen Freude entgegen. Der Torwarttrainer von Bayer Leverkusen und frühere Nationalspieler zeigte sich beeindruckt von der Buxtehuder Spielweise und sprach von einem verdienten Sieg. Mit 36:31 (19:16) setzten sich die Bundesliga-Handballerinnen des Buxtehuder SV bei Bayer Leverkusen durch und eroberten sich bis zum Wochenende die Tabellenspitze. Meister und Pokalsieger Thüringer HC hat allerdings noch ein Spiel Rückstand und einen Minuspunkt weniger auf dem Konto.

"Unser Ziel ist der zweite Tabellenplatz", sagt Trainer Dirk Leun vor dem letzten Heimspiel der Hauptrunde. Am Sonntag kommt mit dem SVG Celle der Tabellenletzte in die Halle Nord (Anwurf 15 Uhr). Und Dirk Leun freu sich vor allem über die hohe Zuschauerresonanz. "Die Halle ist wieder sehr gut besucht", sagte der Buxtehuder Trainer. Ein Beweis, dass die Zuschauer die gute Leistung honorieren und auch gegen das Bundesliga-Schlusslicht ihre Handballerinnen unterstützen. Ziel ist natürlich ein Sieg gegen den SV Garßen Celle, der erst einen einzigen Punkt gewinnen konnte. "Wir haben zwar Respekt vor Celle", sagte Dirk Leun, "aber keine Angst." Alles andere als ein Sieg wäre eine Enttäuschung.

Wie stark der Buxtehuder SV derzeit in der Bundesliga auftritt, bekam auch Bayer 04 Leverkusen zu spüren. Nach dem Ausscheiden im EHF-Pokal gegen KIF Vejen, den früheren dänischen Klub von Buxtehudes Linkshänderin Stefanie Melbeck, gab es auch in eigener Smid-Arena eine deutliche Niederlage. Dirk Leun sprach von einem Start-Ziel-Sieg. Von Beginn an spielte das BSV-Team vor 800 Zuschauern hochkonzentriert und gab das Tempo vor. Angeführt von der treffsicheren Diane Lamein, sie erzielte acht ihrer insgesamt neun Treffer in der ersten Halbzeit, setzte sich der Buxtehuder SV früh ab und gab die Führung bis zum Abpfiff nicht mehr aus der Hand.

Beeindruckt waren nicht nur die scheidende Leverkusener Trainerin Renate Wolf und Andreas Thiel, als Handballtorhüter "der Hexer" in die Geschichte eingegangen, auch Dirk Leun ist von der Leistung seiner Handballerinnen angetan. "Es ist schon erfreulich mitanzusehen, mit welchem Selbstvertrauen, unglaublicher Ruhe und Stärke und einer hohen taktischen Disziplin das Team die Spiele absolviert. Jeder kleine Leistungseinbruch, der die Mannschaft früher in Bedrängnis brachte, wird mit einer positiven Reaktion beantwortet. In der Schlussphase zog Dirk Leun den grünen Karton, nahm eine Auszeit, als Leverkusen drei Tore in Folge erzielte und den Rückstand verkürzte. Die Antwort kam prompt: Stefanie Melbeck mit drei Toren in Folge und Friederike Lütz stellten wieder den alten Abstand her. Stefanie Melbeck und Mannschaftsführerin Isabell Klein gehören zum Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft, das am Mittwoch in Györ die Qualifikation zur Europameisterschaft 2012 gegen Ungarn bestreitet. Das Rückspiel findet am Sonntag, 25. März, in der Arena Trier statt. Friederike Lütz und Torhüterin Jana Krause stehen als Reserve bereit.

Jana Krause hat ihre 14-tägige Pause nach ihrer Gehirnerschütterung überwunden und zählte in Leverkusen zu den herausragenden Sielerinnen. 21 gehaltene Bälle sind ein deutliches Indiz für die alte Leistungsstärke der Torhüterin. Derzeit einzige verletzte Spielerin ist Randy Bülau (Mittelhandbruch). Die Spielmacherin soll im Auswärtsspiel gegen Oldenburg wieder dabei sein.

Fest steht jetzt auch, gegen wen der Buxtehuder SV im Final Four in Göppingen das Halbfinale bestreiten muss. Bayer Leverkusen heißt der Gegner am 28. April. Schon in wenigen Wochen gibt es also ein Wiedersehen mit den Elfen. Im Anschluss an das letzte Viertelfinale wurden die Halbfinals im DHB-Pokalwettbewerb der Frauen ausgelost. Als letztes Verein löste der HC Leipzig das Ticket zur Endrunde in Göppingen, die am 28. und 29. April ausgetragen wird. Der HC Leipzig schlug nach einem 10:16-Rückstand Gastgeber Frisch-Auf Göppingen am Ende noch mit 23:22. Im Final Four trifft der HC Leipzig auf den VfL Oldenburg.

Die Tore: Diane Lamein (9/3), Stefanie Melbeck (7/4), Katja Langkeit (6), Josephine Techert (6), Lone Fischer (2), Jessica Oldenburg (2), Maxi Hayn (2), Friederike Lütz (1), Jana Stapelfeldt (1)