Buxtehudes Handballerinnen besiegen einen guten Aufsteiger HSG Bad Wildungen mit 30:26 und bleiben in der Bundesliga-Spitze

Buxtehude. Trainer Dirk Leun hatte seine Bundesliga-Handballerinnen vom Buxtehuder SV immer wieder gewarnt. "Die HSG Bad Wildungen Vipers gehören zu den besseren Aufsteigern, spielen um die Play-off-Plätze mit und nicht gegen den Abstieg", hatte der BSV-Coach im Vorfeld klargestellt. Und genauso engagiert trat der hessische Bundesligist vor 1300 Zuschauer in der Halle Nord auf. Die Gastgeberinnen jedenfalls mussten hart arbeiten, ehe sie ihren 30:26-Erfolg feiern durften.

Dirk Leun sprach von einem Arbeitsieg. "Wir können froh über die zwei Punkte sein", sagte er. Allerdings verhehlte der Buxtehuder Coach nicht seinen Unmut über die unzufriedene Leistung seiner Spielerinnen. "Ich finde es schade", so die Kritik von Dirk Leun, "dass meine Mannschaft es nicht schafft, über 60 Minuten eine Spannung und Konzentration aufzubauen, um so einen Gegner souverän zu schlagen." Der Trainer der HSG Bad Wildungen lobte seine Spielerinnen. "Wir haben über 60 Minuten gefightet", sagte er. Der Unterschied zum Buxtehuder SV: Immer, wenn die Vipers aus Hessen dran waren, den Ausgleich zu erzielen oder auf ein Tor heranzukommen, vergaben sie klare Tormöglichkeiten. Und diese Schwäche nutzte der im Endeffekt abgeklärte Buxtehuder SV, um seinen Vorsprung wieder zu vergrößern.

Die Begegnung blieb bis zum Schluss spannend. Ein Vorteil der Gastgeberinnen war erneut in den entscheidenden Szenen eine gut agierende Abwehr. In der Offensive zeigte der BSV erneut Defizite, wie sie schon bei der Niederlage in Frankfurt/Oder zu sehen waren. Dirk Leun war gezwungen, frühzeitig zu wechseln. Im linken Rückraum durften mit Jana Stapelfeldt (3), Josephine Techert (1) und Jessica Oldenburg (2) alle drei Handballerinnen auflaufen, ihre Torausbeute blieb mager. Auch über Außen lief wenig, einzig Rechtsaußen Maxi Hayn traf fünfmal. Friederike Lütz saß verletzt am Mikrofon der Liveübertragung im Internet.

Auch wenn Stefanie Melbeck verhalten in das Spiel gestartet war, ihr großer und wirkungsvoller Auftritt kam in der Schlussphase, da gab die mit acht Toren beste Torschützin die entscheidenden Impulse. Kreisläuferin Diane Lamein wurde von ihren Mitspielerinnen zu wenig eingesetzt, erzielte aber immerhin noch vier Tore. Im Tor bot Antje Lenz eine gute Leistung, erst in der Schlussphase kam Jana Krause, die ihre leichte Gehirnerschütterung überstanden hat und einen wichtigen Siebenmeter parierte.