Die Handball-Frauen des VfL Horneburg stehen nach dem umkämpften 23:22-Erfolg gegen den VfL Stade II im Bremer Pokalhalbfinale.

Horneburg/Stade. Alexander Krause musste sich nach dem Abpfiff erst einmal sammeln, während seine Handballerinnen vom VfL Horneburg in der Hallenmitte Freudentänze aufführten. Mit 23:22 (11:13) hatte der Kreisoberligist im Bremer Pokalwettbewerb den Favoriten VfL Stade II aus der Oberliga Nordsee besiegt und steht damit überraschend im Halbfinale. "Ich brauchte ein bisschen, um diesen Sieg zu realisieren", gab der 23 Jahre alte Trainer zu. Insgeheim allerdings, so sagte er, habe er ein bisschen mit einem Erfolg spekuliert. Im Training hat der junge Coach seinen Mädels immer wieder ihre Stärken bewusst gemacht.

Die zweite Mannschaft des VfL Stade war als Favorit in die Sporthalle an der Hermannstraße, auch wenn das Team von Spielertrainerin Maria Greßing in der Oberliga erst zwei Punkte auf dem Konto hat und und Tabellenletzter ist. In der ersten Hälfte spielte der zwei Klassen höher angesiedelte VfL Stade seine Stärken aus, führte zur Halbzeit mit zwei Toren. "Wir haben es nicht geschafft, zweimal unseren Vier-Tore-Vorsprung weiter auszubauen", sagte eine enttäuschte Maria Greßing. Vor allem in der zweiten Halbzeit lief nichts mehr rund beim Tabellenschlusslicht.

"Uns fehlte jemand auf der Bank, der draußen reagiert und entscheidende Impulse mit Aus- und Einwechslungen gibt", sagt Maria Greßing. Sie und ihre beiden Mittrainierinnen Daniela Gooßen und Torhüterin Elena Brückner sind überfordert, um das Spiel zu dirigieren. "Da müssen wir ansetzen", sagte Maria Greßing. Die Niederlage sei vor allem für ihre Spielerinnen schade, ein Erfolgserlebnis im Pokal wäre für den Abstiegskampf sicherlich hilfreich gewesen.

Trainer Alexander Krause und seine Mannschaft feierten den Pokalsieg ausgiebig. Der VfL Horneburg wünscht sich im Halbfinale jetzt die erste Mannschaft des VfL Stade aus der 3. Liga als Gegner oder den Landesligisten TSV Altenwalde. Der Schritt, um im DHB-Pokal dabei zu sein, ist diesmal schwerer, weil nur der Sieger des Bremer Pokals dort einzieht.

Priorität hat bei den Horneburger Frauen eindeutig die Punktrunde, auch wenn in dieser Saison der Aufstieg in die Landeliga wohl nicht mehr zu schaffen ist. "Wir haben zu Saisonbeginn zu viele Punkte abgegeben, weil zwei Leistungsträgerinnen lange verletzt waren", sagte Alexander Krause. Die Rückkehr in die Landesliga ist jedenfalls angestrebtes Ziel des VfL Horneburg. Die Handballabteilung mit den beiden neuen Vorsitzenden Rolf Dannenberg und Stefan Hagedorn hat sich wieder den Leistungssport auf die Fahnen geschrieben. In kleinen Schritten will der einstige Erfolgsverein an alte Zeiten anknüpfen, als die Damen und Herren in der Regionalliga spielten. Auch wenn der Aufstieg der Damen vielleicht ein Jahr länger dauert, haben die Herren in der Landesliga in dieser Saison Chancen. Als Vierter der Landesliga haben die Handballmänner nur vier Punkte Rückstand auf den Tabellenführer, die Horneburger mischen mit um den Verbandsligaaufstieg.

Die Frauen spielen mit einer jungen Mannschaft, der Verein kann in den nächsten drei Jahren aus dem Nachwuchs schöpfen. Auch wenn Astrid Meyer und Denise Juda im Rückraum entscheidende Akzente setzten, spricht Alexander Krause von einem "Teamerfolg". Besonders freute er sich, dass die Mannschaft sich taktisch an die Vorgaben hielt und nie aufgab.

Die Tore, für den VfL Horneburg: Denise Juda (6), Sarah Bernard (5/1), Astrid Meyer (5/1), Lena Pickenpack (4), Sara Gefken (3); für den VfL Stade II: Daniela Gooßen (8/5), Sandra Flemke (5), Nicole Grittner (3), Sabrina Otto (3), Maria Greßing (2), Rika Bremer (1)