Das 79. Reitturnier in Bargstedt bot vier Tage lang ein attraktives sportliches und gesellschaftliches Programm

Bargstedt. Die Tribünen auf dem Höftschen Gelände in Bargstedt waren noch voll besetzt. Das attraktive Zweikampfspringen zum Abschluss der viertägigen Pferdeleistungsschau des Reitvereins Harsefeld wollte sich niemand entgehen lassen. Und die Zuschauer kamen bei dieser einzigartigen Prüfung noch einmal voll auf ihre Kosten. 16 Reiter waren zu diesem K.o.-Springen der Klasse S gegeneinander angetreten. Steffen Engfer mit seinem Pferd Leopoldo vom Reit- und Fahrsport Sieversen und Lokalmatador Fabian Meyer mit Acapulco standen sich im Finale gegenüber. Der routinierte Berufsreiter aus Sieversen setzte sich gegen den jungen Nachwuchsreiter aus Harsefeld durch und wurde von den Zuschauern gefeiert.

Turnierorganisator und Vereinsvorsitzender Dietmar Meyer fungierte traditionell bei diesem Wettkampf als Starter und war zufrieden mit der Leistung seines Sohnes. Der 20-Jährige hatte einen Tag zuvor sein erstes schweres Springen der Klasse S geritten. Überhaupt war der Harsefelder Vereinschef hochzufrieden mit dem 79. Reit- und Springturnier. Trotz der hohen Anzahl von 1400 Pferden und 2860 Starts lief die Organisation reibungslos.

"Das zeichnet unser Turnier auch aus", sagte Dietmar Meyer. Zuschauer und Aktive kommen immer wieder gerne nach Bargstedt und schätzen vor allem den familiären Charakter dieses Turniers. "Einen Vip-Bereich gibt es gar nicht bei uns", sagte Dietmar Meyer, "hier gehen alle miteinander freundschaftlich um und sitzen gemeinsam auf den Tribünen."

Geschätzt wird das Turnier auch immer wegen des attraktiven Showprogramms. Auch diesmal hatten Dietmar Meyer und sein 160-köpfiges Helferteam etwas Besonderes zu bieten. Hermann Wetehof aus Braunschweig präsentierte seine kleinen Shetlandponys, die im Takt der Musik tanzten und Kunststücke vorführten und die Besucher erheiterte. "Wir versuchen, jedes Jahr etwas Neues zu bieten", nennt der Vereinsvorsitzende sein Erfolgsgeheimnis, die Hunderte von Zuschauern zu begeistern. "Manchmal wissen auch die Vorstandskollegen nicht, was geboten wird", sagte Dietmar Meyer und schmunzelt.

Auch für das nächste Jahr hat der Reitverein Harsefeld einiges vor. "Zum 80. Turnier lassen wir uns natürlich etwas Besonderes einfallen", so der Vereinsvorsitzende. An der sportlichen Klasse soll sich allerdings nichts ändern. Norddeutschlands Elite im Springen und in der Dressur war nach Bargstedt gekommen, um sich im Dressurviereck oder auf dem Springparcours zu messen. Allerdings soll das Turnier seinen familiären Charakter behalten. "Wir wollen nicht abheben", sagte Dietmar Meyer.

Der Große Preis von Bargstedt gewann diesmal zur Freude von Dietmar Meyer ein Lokalmatador. Der Harsefelder Dirk Viebrock lieferte sich im Zwei-Sterne-S-Springen auf seinem Pferd Armani mit dem Oldendorfer Ulf Plate auf Crazy Fly einen spannenden Zweikampf. Der junge Harsefelder legte als Schnellster in der Siegerrunde die beste Zeit vor und verwies seinen ebenfalls fehlerlosen Konkurrenten vom Reitverein Fredenbeck auf den zweiten Platz. Insgesamt waren 29 Reiterpaare in dieser Prüfung an den Start gegangen, zwölf qualifizierten sich für die Siegerrunde.

Vater Andreas Viebrock freute sich mit seinem Sohn Dirk über den Erfolg. Der Unternehmer aus Harsefeld hat die sportlichen Reitaktivitäten seinem Filius überlassen, ist dem Harsefelder Reitverein aber nach wie vor eng verbunden und fördert das viertägige Turnier auch weiterhin finanziell. "So ein Turnier kostet rund 80 000 Euro", sagte Dietmar Meyer.

In der Dressur dominierte wieder einmal Hartwig Burfeind aus Sandbostel. Der deutsche Meister setzte sich erneut mit seinem Pferd Goofy de Lully im Grand Prix de Dressage, einer Drei-Sterne-Prüfung der Klasse S, durch. Kathleen Keller vom Reitverein Harsefeld wurde mit ihrem Pferd Wonder Zweite und landete zudem in der Ein-Sterne-Dressur Prix St. Georges einen Doppelerfolg mit ihren Pferden Danzas und Halloween. Die junge Amazone hatte doppelten Grund zur Freude, am Sonnabend feierte sich nach bestandener Prüfung ihren Abiturball.

Prominenter Gast war der frühere Tennis-Wimbledon-Gewinner Michael Stich. Seine Frau startete in Bargstedt in der Dressur.