Nein, freiwillig die Punkte abschenken, das will Dirk Leun nicht. Auch wenn der Handballtrainer des Buxtehuder SV sich der Schwere der Aufgabe bewusst ist, die am heutigen Mittwoch auf seine Damen wartet.

Buxtehude. Der BSV tritt um 19.30 Uhr beim Bundesliga-Primus HC Leipzig an. Der BSV-Trainer weiß, dass seine Mannschaft nur eine Chance gegen den deutschen Meister hat, wenn sein Team über sich hinaus wächst und jede Spielerin mehr als 100 Prozent ihres Leistungsvermögens abruft.

Der HC Leipzig ist der absolute Favorit in diesem Duell. Das Team des dänischen Trainers Heine Jensen führt mit drei Punkten Vorsprung die Bundesligatabelle vor Bayer Leverkusen an. Selbst wenn die Leipzigerinnen nach der 21:23-Niederlage gegen den ungarischen Meister GC Györ vor 4500 Zuschauern in der Champions League nur noch geringe Chancen auf den Halbfinaleinzug haben, gilt die Mannschaft in der Bundesliga als Ausnahmeteam. Der Buxtehuder SV ist mit dem Ziel nach Sachsen gefahren, sich in der Arena Leipzig so teuer wie möglich zu verkaufen.

Im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten Bayer 04 Leverkusen ist dies dem BSV-Team nicht gelungen. Mit 21:27 verloren die Gastgeberinnen den ersten Vergleich mit einer Mannschaft aus dem Spitzenquartett. "Wir halten aber an unserem Ziel fest, um den Play-off-Platz vier mitzuspielen", sagt Dirk Leun. Daran würde auch eine Niederlage in Leipzig nichts ändern. Aber wie gesagt, freiwillig liefert das BSV-Team die Punkte nicht ab.

"Gegen Leverkusen haben wir die Unterschiede gesehen", sagt Dirk Leun. Im Vergleich zu den Spitzenteams fehlen seiner Mannschaft noch 15 bis 20 Prozent. Allerdings war der Buxtehuder SV auch mit dem Handicap angetreten, mehrere kranke Spielerinnen in den eigenen Reihen zu haben. Rechtsaußen Maxi Hayn war gar nicht im Kader, fiel mit einem Magen-Darm-Virus aus, der auch Isabell Klein und Katharina Schulz geschwächt hatte. In Leipzig aber sind alle drei heute Abend wieder voll im Einsatz. "Der Virus ist vorbei", so der Trainer. Vielleicht kommt auch Linksaußen Susanne Henze nach dreimonatiger Verletzungspause (Bänderriss) zu ihrem Comeback. Die 35 Jahre alte Allroundspielerin trainiert wieder voll mit und brennt auf ihren Einsatz. "Wenn noch nicht in Leipzig", so der Trainer, "dann auf jeden Fall in Blomberg."

Zum derzeitigen Tabellenvierten muss der Buxtehuder SV eine Woche später am Mittwoch, 10. März, reisen. In dieser Partie geht es im direkten Duell um den Play-off-Platz vier. Zunächst aber liegt die Konzentration der Buxtehuder Handballerinnen heute Abend beim HC Leipzig.