Nur noch ein Sieg aus vier Spielen fehlt zum Titelgewinn in der 2. Regionalliga. Interview mit Trainer Matthias Weber.

Stade. Nachdem Trainer Matthias Weber vor dem Spiel davon sprach, dass die Meisterschaft in der 2. Regionalliga derzeit noch spekulativ sei, führt nach den Ergebnissen vom Wochenende kein Weg mehr am VfL Stade vorbei: Während die Stader Basketballer daheim mit einer Topleistung die TSG Bergedorf mit 112:65 (63:36) besiegten, erlaubte sich der letzte verbliebene Verfolger Lübecker TS mit einer 70:78 (23:36)-Niederlage gegen den SC Rist Wedel II einen weiteren Patzer. Damit benötigt das VfL-Team nur noch einen sieg aus vier Spielen, um die Meisterschaft unter Dach und Fach zu bringen. "Wir haben vier Matchbälle", sagte Trainer Weber, "und die wollen wir nutzen." Am Sonnabend kommt mit dem TSV Klausdorf der Tabellenletzte in die sporthalle am Bockhorster Weg. Der Rückkehr in die 1. Regionalliga nach 1993 scheint nichts mehr im Wege zu stehen. Matthias Weber steht in einem Interview Rede und Antwort.

Hamburger Abendblatt:

Eine Meisterschaft zu gewinnen, ist der Traum eines jeden Mannschaftssportlers. Was würde die Meisterschaft für den VfL Stade bedeuten?

Matthias Weber:

Die Frage ist spekulativ, denn noch sind wir nicht Meister. Aber natürlich ist die Meisterschaft mittlerweile unser Ziel. Sollte es gelingen, wäre es die Bestätigung für ein Topjahr, das nur mit diesen Spielern möglich ist.

HA:

Und für Sie persönlich?

Weber:

Ich sehe das nicht losgelöst für mich allein, sondern nur im Kontext mit der Mannschaft und den einzelnen Spielern. Ich kann sagen, dass eine Meisterschaft zu gewinnen, ein großer Bestandteil unserer Motivation ist.

HA:

Der zweite Aufstieg in die 1. Regionalliga in Ihrer Amtszeit seit 2004 ist zum Greifen nahe. Haben die Planungen für die neue Spielklasse schon begonnen?

Weber:

Konkrete Planungen nicht, aber die Sondierung, ob die 1. Regionalliga für den VfL Stade machbar ist.

HA:

Ihr Aufbauspieler Kester Mayr hat nach der Saison 2006/07 mit Stade auch die letzten beiden Jahre in Itzehoe 1. Regionalliga gespielt und sagte bei seiner Rückkehr, dass die Liga stärker geworden sei. Wie kann es unter diesen Umständen gelingen - sollte der Aufstieg erreicht werden - nicht wie 1994 und 2007 direkt wieder abzusteigen?

Weber:

Wir müssten diese Mannschaft zusammenhalten und noch verstärken. Um die Wahrheit zu sagen: Unser Etat müsste erhöht werden. Und damit meine ich nicht nur den Spieleretat, weil auch Auflagen wie eine Halle mit höherem Fassungsvermögen und ein professionelleres Scouting zu erfüllen wären.

HA:

Zurück zum Aufstieg als Vizemeister 2005/2006. Wie schätzen Sie Ihre jetzige Mannschaft im Vergleich mit der Aufstiegsmannschaft von damals ein?

Weber:

Ich würde diese Mannschaft spielerisch etwas stärker, weil etwas variabler, einschätzen. Wobei dies natürlich daran liegen könnte, dass ich näher an der aktuellen Mannschaft dran bin. Auf unsere Energie, mit der wir spielen, unsere Verteidigung und unsere bis hierhin 95 erzielten Punkte im Schnitt können wir auf jeden Fall stolz sein.

HA:

Derzeit sind Sie neben der 1. Herren auch hauptamtlich für die Damen des Vereins zuständig. Ist diese Doppelrolle auch mit dem Herrenteam in der 1. Regionalliga machbar?

Weber:

Auch wenn die 1. Regionalliga schon viel professioneller ist, ist es sehr wohl machbar, nebenbei noch etwas anderes zu machen. Allerdings ist die nächste Saison noch weit weg. Wir wollen erst einmal von Spiel zu Spiel die Euphorie mitnehmen. Auch bei den Damen läuft es in der Rückrunde sehr gut und ein paar weitere Siege sollten drin sein.