Die Stimmung im Bus war fröhlich und ausgelassen. Trainer Uwe Inderthal konnte kaum telefonieren und das Ergebnis verkünden, so lautstark feierten seine Handballer vom SV Beckdorf den überraschenden 32:29-Sieg beim Tabellenzweiten TV Jahn Duderstadt in der Regionalliga Nord.

Beckdorf. "Wir sind überglücklich", sagte der Trainer. Die Beckdorfer Regionalliga-Handballer haben damit wieder Anschluss an das Mittelfeld gefunden und können den anvisierten zehnten Tabellenplatz aus eigener Kraft ansteuern. Uwe Inderthal freute sich aber auch darüber, dass seine Jungs mit den beiden überraschenden Punkten ihm ein paar fröhliche Stunden am Sonntag beim Bremer Sechs-Tage-Rennen bescherten. "Eine Traditionsveranstaltung", sagte er, "wir treffen uns dort jedes Jahr mit Freunden."

Ein gelungenes Wochenende für den Beckdorfer Trainer, der in Bremen wohnt. Und dafür machte er zwei Spieler aus seiner Regionalliga-Mannschaft verantwortlich: Torhüter Thorsten Detjen und Neuzugang Mario Allendörfer. Der routinierte Tormann Thorsten Detjen glänzte zwischen den Pfosten, kam in Duderstadt mit 21 gehaltenen Bällen auf eine hervorragende Bilanz und war der Rückhalt. Allerdings vergaß der Trainer auch nicht, seine Abwehr zu loben, die aufopferungsvoll kämpfte. Der zweite entscheidende Mann im Beckdorfer Regionalligateam war Neuzugang Mario Allendörfer. Nach seinem Einstand beim Unentschieden gegen den Kreisnachbarn VfL Fredenbeck überragte der bundesliga-erfahrene Rückraumspieler aus Wetzlar in seinem zweiten Spiel für den SV Beckdorf. Allendörfer führte nicht nur glänzend Regie, sondern war mit zwölf Treffern auch bester Werfer. "Wir müssen dem Mann danken, der die Verpflichtung von Allendörfer ermöglichte", sagte Uwe Inderthal. Der großzügige Sponsor will bislang nicht in der Öffentlichkeit genannt werden. Auch wenn zwei Akteure herausragten, sprach Inderthal von einer Mannschaftsleistung, die den Auswärtssieg möglich machte und wieder hoffen lässt.

Dabei hatte es zur Halbzeit gar nicht so ausgesehen, als sollte der SV Beckdorf zu einem Auswärtssieg kommen. Mit 13:16 lagen die Gäste aus dem Landkreis Stade zurück. Nach 40 Minuten wendete sich das Blatt, die Beckdorfer konnten sich absetzen und gaben ihren Vorsprung nicht mehr ab. Die Verletzung von Stefan Völkers aus der Vorwoche, als er das Training abbrechen musste, hat sich als Bluterguss im Knie erwiesen. Zum Glück konnte der Linkshänder mitwirken und war mit sieben Treffern (davon ein Siebenmeter) am Sieg beteiligt. Kreisläufer Markus Bowe erzielte ebenfalls sieben Tore (zwei Siebenmeter). Hendrik Klindworth, Till-Oliver Rudolphi und Michael Krupski trafen jeweils zweimal.