Auf der Rückfahrt von Frankfurt/Oder war Dirk Leun ruhiger als sonst. Der Handballtrainer des Buxtehuder SV grübelte über die unnötige 23:25-Niederlage seiner Bundesliga-Handballerinnen nach.

Buxtehude. Sein Team präsentierte sich in ungewohnter Oderlandhalle - rundherum verläuft eine Radrennbahn - mit zwei Gesichtern. In den ersten 30 Minuten spielte der Buxtehuder SV den besseren Handball, ging verdient mit einer 13:11-Führung in die Pause. "Da haben wir gut verteidigt", sagte Dirk Leun. In der zweiten Halbzeit wurde der Gastgeber immer stärker, das Team stemmte sich mit aller Macht gegen den drohenden Abstieg und stellte die Gäste aus Norddeutschland mit der kompakten 6-0-Abwehr vor unerwartete Probleme. "Damit sind wir nicht zurechtgekommen", zieht Dirk Leun Bilanz. Knackpunkt für die Niederlage waren die mangelnden Angriffsleistungen. "Wir haben nicht geduldig genug gespielt, haben nicht konsequent den Torabschluss gesucht", kritisierte der Trainer. Und auch an die Vorgaben hat sich die BSV-Offensive nicht gehalten. "Wir hatten abgesprochen", so Dirk Leun, "dass wir hoch werfen wollten, haben dann aber nicht präzise genug und viel zu oft halbhoch geworfen." Für die Frankfurter Torhüterin eine leichte Beute.

Dirk Leun gibt aber nicht nur den Spielerinnen die Schuld an der Niederlage, die im Kampf um einen guten Play-off-Platz wieder ein Rückschritt war. Er übte Selbstkritik. Er habe nicht die richtige Lösung gefunden, um sein Team zum möglichen Sieg zu führen. "Ich habe alles versucht", so der Coach, "aber es hat nicht den nötigen Erfolg gebracht." Dirk Leun ist enttäuscht, ein Sieg sei möglich gewesen. Sein Mannschaft hat es nicht geschafft, aus dem Positionsangriff zum Erfolg zu kommen. Und dann habe er auch an der Körpersprache seiner Spielerinnen den Willen zum Erfolg vermisst.

Jana Stapelfeldt mit vier Treffern kann mit ihrer Bilanz zwar zufrieden sein, blieb aber genau wie ihre Mitspielerinnen im Rückraum unter ihren Möglichkeiten. Die meisten Tore erzielte der Buxtehuder SV über schneller Konter. Und da zeichnete sich vor allem Lone Fischer aus, die fünf Tore erzielte. Im Tor wechselten sich Debbie Klijn mit einer guten Leistung in der ersten Hälfte und Jana Krause ab, die ein wenig beschwerlich ins Spiel kam, dann aber ihre Sache ordentlich machte.

Zehn Tore in der zweiten Halbzeit sind einfach zu wenig, so die Trainerkritik. "Wir werden uns erheblich steigern müssen, wenn wir gegen Borussia Dortmund gewinnen wollen", so Dirk Leun. Der Tabellenletzte kommt am nächsten Sonnabend nach Buxtehude.