Verletzungspech beim Julia Lupke und Denise Juda fallen mit Muskelfaserrissen aus. Partie im Bremer Pokalwettbewerb am Sonntag in Morsum aus Personalnot abgesagt.

Stade. Es war als "Spiel des Jahres" deklariert, und für die Regionalliga-Handball-Damen des VfL Stade traf dieses Attribut auch uneingeschränkt zu. Die Begegnung in der dritten Runde des DHB-Pokalwettbewerbs hatte dem Aufsteiger aus Stade den Bundesligisten ProVital Blomberg/Lippe beschert. Sportlich ein ungleiches Duell, die Gäste aus Westfalen gehören zur Créme des deutschen Frauen-Handballs und sind derzeit Dritter in der Bundesliga. Die jungen Handball-Damen des VfL Stade zogen sich vor rund 500 Zuschauern in der Sporthalle des Vincent-Lübeck-Gymnasiums bei der 19:35-Niederlage achtbar aus der Affäre. "Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden", sagte denn auch Trainerin Trula Diminidis. Was ihr den Spaß an einer nachträglichen Geburtstagsfeier gemeinsam mit ihrer Spielerinnen verdarb, waren die Begleiterscheinungen dieser Pokalbegegnung. Mit Julia Lupke und Denise Juda fallen zwei Spielerinnen vermutlich ein paar Wochen aus, beide mussten mit Verdacht auf Muskelfaserriss in der zweiten Halbzeit ausscheiden. Julia Lupke wurde sogar vorsorglich ins Elbe-Klinikum gebracht. Auch Spielmacherin und Co-Trainerin Kirsten Willmann setzte sich schon nach zehn Minuten mit muskulären Problemen auf die Bank und konnte ihrem Team gegen den übermächtigen Bundesligaklub nicht helfen.

Die Folgen sind für den VfL Stade fatal. Das Team von Trula Diminidis trifft es gleich doppelt. Wegen der akuten Personalnot musste der VfL Stade die Begegnung am Sonntag im Bremer Handballpokal beim TSV Morsum absagen. Mit einem Sieg gegen den Landesliga-Spitzenreiter hätten sich die Stader Damen schon vorzeitig den DHB-Pokal in der nächsten Saison gesichert. Jetzt kam an einem Wochenende gleich das doppelte Aus im Pokal.

"Dreieinhalb Jahre sind wir vom Verletzungspech verschont geblieben", sagt eine nachdenkliche Trainerin Trula Diminidis, "jetzt müssen wir lernen, damit umzugehen." Gegenden TSV Morsum konnte auch nicht auf Spielerinnen von anderen Teams zurückgegriffen werden, weil alle schon im Bremer Wettbewerb involviert sind. Die ersten Trainingseinheiten nach der Pause über den Jahreswechsel haben die Handballerinnen nicht verkraftet. Viele Spielerinnen klagten über Muskelkater. Weil dieser aber nach mehreren Tagen nicht verging, mussten die medizinische Abteilung eingreifen. Die Zeit der Nachbehandlung bei Muskelverhärtungen reichte nicht aus, um richtig fit zu werden.

Sportlich lobt die Stader Trainerin ihr Team, auch wenn die Mannschaft von Anfang an zuviel Respekt zeigte. "Die Mädels haben die Aufgabe toll gelöst", sagt Trula Diminidis, die am Donnerstag ihren 34. Geburtstag feierte. Das Ziel war es, gegen Blomberg mit weniger als 20 Toren Differenz zu verlieren. Und das ist den Spielerinnen beim Highlight der Saison gelungen.