21 Frauen und Männer bereiten sich in Buchholz unter Trainer Karsten Müller auf die Herausforderung 2010 vor.

Buchholz. Ohne Sponsoren läuft im Sport kaum noch etwas. Das gilt für ein weltweites Ereignis wie den Hamburg-Marathon ebenso wie für den Buchholzer Stadtlauf, der zu einer der größten Sportveranstaltungen der Region aufgeblüht ist. Es ist Arno Reglitzky, als Vorsitzende von Blau-Weiss Buchholz auch Macher des Stadtlaufs, der beide Laufereignisse mit dem kommerziellen Förderer verknüpft hat. Seit vielen Jahren gehört Möbel Kraft mit dem Standort Buchholz zu den wichtigsten Unterstützer des Stadtlaufs. Am 25. April wiederum wird in der Hamburger Innenstadt der Möbel Kraft Hamburg-Marathon gestartet. Es ist die 25. Auflage, also ein Jubiläumslauf.

Deshalb schicken sechs Möbelhaus-Filialen eigene Teams in diesen Härtetest. Die werden an den jeweiligen Standorten in enger Kooperation mit den Sportvereinen zusammengestellt und gewissenhaft auf die 42,195 Kilometer vorbereitet. In Buchholz hat Arno Reglitzky 21 Ausdauerenthusiasten zusammen getrommelt. Mit Karsten Müller hat er einen erfahrenen Laufexperten gewonnen, der die 21 Frauen und Männer mit individuellen Trainingsplänen auf die Marathon-Herausforderung vorbereitet.

Karsten Müller, 42 Jahre alt und Berufsschullehrer in Lüneburg, war 1987 deutscher Juniorenmeister über 5000 Meter. Zur Buchholzer Gruppe gehören elf Aktivisten, die bereits viele tausend Kilometer in den Schuhen und viele Marathonläufe glücklich beendet haben. "Es sind aber auch drei dabei, die sich auf ihre Premiere vorbereiten", bekräftigt Karsten Müller. "Angst vor meinem ersten Marathon habe ich nicht", bestätigt Edgar Rojahn, einer der drei erstmals vom Marathon-Fieber infizierten. "Respekt habe ich natürlich", ergänzt der 56-Jährige. "Ich laufe seit vier Jahren, bisher war das aber nur harmloses Joggen." Mathias Rojahn, der 18-jährige Sohn und ebenfalls Neuling, hat bisher Gewichte im Fitness-Center gestemmt. Vater und Sohn können sich bei Mutter Heide-Lore Tipps und Aufmunterung holen. Sie hat die berühmteste Laufstrecke bereits durchgestanden.

"Das Wichtigste bei der Vorbereitung ist", sagt Fachmann Karsten Müller, "dass man etwa drei Monate lang mindestens dreimal pro Woche trainiert und dabei 40 bis 60 Kilometer zurücklegt. Wer das nicht schafft, sollte beim Marathon als Zuschauer Beifall klatschen." Bei diesem Minimaltraining müssen sich selbst junge Teilnehmer auf eine Zeit von viereinhalb bis über fünf Stunden einstellen. "Wer unter drei Stunden bleiben will", so der Coach, "sollte täglich trainieren und pro Woche 120 bis 140 Kilometer schaffen."

Die zweite, entscheidende Klippe, die auch Neulinge nehmen müssen: Vorbereitungsläufe über 30 Kilometer. "Das ist in etwa der Zeitpunkt, an dem der Körper seine Energie nicht mehr durch Verbrennung von Fett, sondern durch Kohlehydrate bezieht", erläutert Müller. "Erfahrene Marathonis wissen: zu diesem Zeitpunkt kommt der 'Mann mit dem Hammer'. Man hat das Gefühl, völlig am Ende zu sein. Schwindelgefühle können kommen, und Heißhunger. Es beginnt, richtig weh zu tun." Da man den Wechsel der Energieversorgung im Körper trainieren kann, sollten auch Neulinge mindestens vier Mal in der Vorbereitung eine 30-Kilometer-Strecke bewältigen. "Achtmal wäre besser", hebt Karsten Müller hervor. "Aber das ist ein erheblicher Zeitaufwand".

Eines jedenfalls betont der erfahrene Langläufer und Trainer klipp und klar: "Einen Marathon, sagen wir unter drei Stunden zu laufen, ist keine gesunde Sache. Deshalb muss man sich gewissenhaft vor- und nachbereiten. Andererseits, das Glücksgefühl, das jeden im Ziel durchströmt, das hallt noch lange nach."