Trainer Trula Diminidis vom VfL Stade ging ziemlich angefressen zur Halbzeitpause in die Kabine. Sie war enttäuscht von der Vorstellung ihrer Handballerinnen, die mit einem 16:16 beim TuS Komet Arsten die ersten 30 Minuten beendeten hatten.

Stade. Und es war nicht das Ergebnis, was die Trainerin störte. "Die Einstellung stimmte nicht", sagte die Trainerin des Aufsteigers aus Stade. Die Mädels haben leidenschaftslos und ohne Kampfgeist agiert. Trula Diminidis fand die passenden Worte in der Pause - und die hatten gesessen. Der VfL Stade steigerte sich, zeigte viel mehr Biss und hatte innerhalb von zehn Minuten einen 23:16-Vorsprung herausgeworfen. Das reichte, um am Ende mit 36:27 siegreich zu bleiben und den vierten Tabellenplatz weiter auszubauen. "Ich hatte schon vor der Begegnung so eine Vorahnung", sagte die Trainerin, "in den Gesichtern meiner Spielerinnen konnte ich es sehen." Allerdings zeigte Trula Diminidis auch ein wenig Verständnis. Nach drei Aufstiegen in Folge und der überaus guten Platzierung als Neuling in der Regionalliga ist irgendwie ein Gefühl entstanden, am Ende klappt es ja doch. Diese Einstellung ärgert die Trainerin aber sehr. "Man kann Fehler machen und auch mal einen rabenschwarzen Tag haben", so Trula Diminidis, "aber man muss kämpfen."

Und das hat sich im Bremer Vorort Arsten vermisst. In der ersten Halbzeit kamen die Gastgeberinnen zu fünf Toren nach Abprallern, weil sie gedanklich einfach schneller waren als das Stader Team. Zufrieden ist Trula Diminidis aber mit der Tatsache, dass ihre Mannschaft in der Lage ist, die Situation zu erkennen und zu ändern. Die zweite Halbzeit entschädigt für vieles. Zufrieden kann die Stader Trainerin auch sein, die Abwehr arbeitete gut und im Angriff erzielten fast alle eingesetzten Spielerinnen die Tore. Katrin Friedrich war mit zehn Treffern am erfolgreichsten.