Beckdorf. Dass Trainer Uwe Inderthal ein glänzender Rhetoriker ist, hat er immer wieder bewiesen. So manches mal allerdings haben seine Worte die Handballer des SV Beckdorf nicht erreicht. Die Mannschaft präsentiert sich in dieser Saison mit zwei Gesichtern. Auf der einen Seite hat das Team bewiesen, dass es in der Regionalliga in der Lage ist, jede Mannschaft zu schlagen. Andererseits haben die Beckdorfer schon viele Punkte leichtfertig verschenkt. Beim TV Neerstedt erlebte Trainer Inderthal wieder einmal die positive Seite seiner Handballer. Mit 28:27 feierte der SV Beckdorf einen Auswärtssieg, Till-Oliver Rudolphi gelang mit dem letzten Angriff der Siegtreffer in allerletzter Sekunde.

Vor der Regionalliga-Begegnung hatte Uwe Inderthal seinen Aktiven noch mal ins Gewissen geredet. "Wir haben nur eine Chance", so sagte er, "wenn wir als Team zusammenrücken und uns als Mannschaft präsentieren." Und die Beckdorfer Rumpfmannschaft hatte die Worte ihres Coaches und den Wunsch nach mehr Eigeninitiative erhört. In Neerstedt trat ein homogenes Team auf das Handballparkett. Da kämpfte und lief jeder Beckdorfer Akteur für seinen Mitspieler mit. Die Einstellung und der Wille zum Erfolg waren auch ausschlaggebend für den Auswärtssieg. "Wenn wir jetzt nächst Woche gegen Wolfen nachlegen, haben wir alle Chancen, unser Saisonziel noch zu erreichen", sagte Trainer Inderthal. Und das wäre der zehnte Tabellenplatz. Der SV Beckdorf war mit dem "letzten Aufgebot" in Neerstedt angetreten. Außer den beiden Langzeitverletzten Stefan Stielert und Jan-Lukas Heinrich fehlten Paul Gummert und Alexander Kientopf. Der wieder genesene Klaus Meinke wurde noch geschont. Am meisten freute sich Uwe Inderthal über die gute Vorstellung seiner jungen Akteure. Ben Murray und Aleksej Kiselev mussten 60 Minuten durchspielen, Claudio Rehmet wirkte 45 Minuten mit, und alle Drei haben ihr Soll erfüllt. Torhüter Thorsten Detjen war mit 15 Paraden ein sicherer Rückhalt. Beste Werfer: Stefan Völkers (9/3), Aleksej Kiselev (5) und Markus Bowe (6).