Als in der Sport-Arena in Zürich die internationalen Wertungsrichter nach der Kurzkür die Noten zogen, hat Harsefelds beste Rollkunstläuferin den Atem angehalten. Und sie hat die Schmetterlinge im Magen gespürt.

Harsefeld. Josefine Melcher hatte sich zum Auftakt des Interland-Cups mit Sportlern aus zehn Nationen Platz drei erobert. Diese Ahnung von Glückseligkeit hat die 23-Jährige nicht mehr los gelassen. "Auch wenn es am Ende doch nichts wurde mit der Medaille", sagte die zukünftige Lehrerin nach ihrem Ausflug auf das internationale Sportparkett in Zürich, "mich treibt das so an und hat mich so motiviert, dass ich mich im kommenden Jahr auf jeden Fall wieder für den Interland-Cup qualifizieren will. Und ich will endlich aufs Treppchen." Diesmal hatte sich Josefine Melcher, seit 15 Jahren auf Rollschuhen bei Meisterschaften aktiv, sozusagen selbst runter geschubst. Bei der Kurzkür, die zwei Minuten und 15 Sekunden dauern darf, war der Doppelte Axel noch einer ihrer Paradesprüngen. Als dann bei ihrer Kür die Entscheidung fiel, gelang es ihr gerade noch, bei diesem Sprung einen Sturz zu vermeiden. Am Ende sprang Platz fünf heraus. Josefine Melcher und Trainerin Nina Zöllner sind das erste Mal nicht mit dem Auto, sondern mit dem Flieger zu ihrem Auftritt gereist.

Eine knappe Woche werden sich die beiden eine Pause gönnen. "Nächste Woche fängt die Winterarbeit an", kündigt Josefine Melcher an, "wir stellen eine neue Kür zusammen. Das ist immer ein mächtiges Stück Arbeit. Aber wir haben uns ja ein Ziel gesteckt - wollen in Zürich aufs Treppchen."