Die 19 Jahre alte Reitamazone des RV Harsefeld wird Erste. Im Springen setzt sich Lokalmatador Steffen Engfer im Stechen durch.

Sieversen. Vom Wetter lassen sich eingefleischte Reitersleute nicht beeinflussen. Die heftigen Regenschauer während des dreitägigen Sommerturniers des Reit - und Fahrsport Sieversen konnten den Aktiven und Zuschauern wenig anhaben. "Wir haben vielleicht dadurch ein paar Besucher weniger gehabt", sagte Pressesprecherin Hanni Renck. Zu den schwersten Prüfungen der Klasse S in Dressur und Springen hatte Petrus allerdings ein Einsehen, da blinzelte sogar die Sonne ein wenig durch den grauen Himmel und sorgte zu Turnierende für einen versöhnlichen Abschluss auf dem idyllisch gelegenen Waldareal.

Das Gesamtfazit des traditionellen Sommerturniers, das bereits zum 41. Mal ausgetragen wurde, fiel überaus positiv aus. Sportlich gehört der Reit- und Fahrsport mit 800 Reitern und 530 Pferden bei insgesamt 1620 Nennungen zu den größten Veranstaltern der Region. In diesem Jahr durften sich die Organisatoren auch über den Turniersieg im schwersten S-Springen mit Stechen ihres Lokalmatadors Steffen Engfer freuen. Der Berufsreiter mit eigenem Stall in Rosengarten setzte sich im Stechen mit seinem Schimmel Tschaika ohne Fehler in der schnellten Zeit von 43,21 Sekunden durch. Für Steffen Engfer, den derzeit erfolgreichsten Reiter des Gastgebers, war es der erste Sieg überhaupt in einer S-Prüfung beim eigenen Turnier. Zweiter in dieser hochklassigen Springprüfung wurde Thorsten Wittenberg vom Reitverein Rehagen mit seinem Pferd Connaught in 45,63 Sekunden.

Die schwerste Prüfung in der S-Dressur ging an eine vielversprechende Nachwuchsreiterin. Svenja Peper, 19 Jahre alt, vom Reitverein Harsefeld präsentierte sich im Dressurviereck mit Carlo Calucchi von ihrer besten Seite und überzeugte die Richter, die ihre Kür mit 822 auf Platz eins werteten. Zweite wurde Cecilie Colett-Salor mit Florestan mit 820 Punkten vor Gloria Schriever mit Whig Flanery aus Elmlohe.

Dass der Reit- und Fahrsport Sieversen auch ein Herz für den Nachwuchs hat, zeigt das Finale des Harburg-Allianz-Cups. Dabei handelt es sich um eine kombinierte Prüfung der Klasse E, in der die Jugendlichen ihr Können im Springen und Dressur gleichermaßen zeigen müssen. Die Wertungsserie hat Hans-Peter Bellut ins Leben gerufen. Der Vorsitzende aus Sieversen will den Nachwuchs fördern. In vier Turnieren in Sieversen, Buchholz-Vaensen, Wohlesbostel und Tostedt wurden die besten 20 Reiter für das Finale ermittelt, das erneut in Sieversen stattfand. Und den Sieg machte drei junge Reitamazonen aus Luhmühlen unter sich aus. Lena Saxe mit ihrem Pferd Het Golden Luck vom Pferdezucht- und Reitverein Luhmühlen. Den zweiten Platz belegte Alicia Luge mit Samera vom Reitverein Overbeckhof aus Luhmühlen vor Antonia von Baath mit Quarreed'Or, die ebenfalls für den PZRV Luhmühlen startet.

Zudem gab es eine Aktion, die für viel Wehmut sorgte: Sebastian Schreiber verabschiedete mit Grandia eine 18 Jahre alte Stute aus dem Turniersport, mit der er seit Jahren in schweren Springen erfolgreich war.